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Kakis, Nyphis, Zwergaras
#1
Hallo,
ich hab 2 Rosakakadus, 6Nyphensittiche und würd jetzt gern von euch wissen ob jemand erfahrung mit zwergaras und diesen 2 Vogelarten hat? Bzw. kann mir jemand was über das gemüt dieser tiere sagen hab sie bis jetzt immer nur bei meinem züchter in der schweiz erlebt .... Meine Sommervoliere hat 30m² und meine wintervoliere hat 18m²in dieser würde ich gern die kakais,nyphis und evtl. zwergarars (goldnacken) halten. freu mich über jeden Beitrag

Gruß Alex und die bande
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#2
Hallo Alex,

wir haben keine Rosakakadus, aber (u.a.) Nymphensittiche und 1,1 Goldnackenaras.
Die Nymphensittiche leben zusammen mit Wellensittichen und Halsbandsittichen und Kanarienvögeln in einer Außenvoliere mit angrenzendem Schutzraum. In dieser Gruppe gibt es keine Probleme.

Das Pärchen Goldnackenaras lebt in einer 36qm großen Außenvoliere tagsüber zusammen mit 1,1 hellroten Aras und 1,0 Blaustirnamazone. Abends gehen sie in getrennte Schutzräume, weil die Aras und die Amazone und die Goldnackenaras unterschiedliche Körnermischungen bekommen. Könnten die Amazone und die beiden Goldnackenaras (in einem gemeinsamen Nachtraum) die Futtermischung der hellroten Aras erreichen, würden sie sicher schnell an Überfettung leiden.

Über das Gemüt der Goldnackenaras kann ich dir nichts schreiben, nur etwas über ihr Verhalten:

Unsere 1,1 Goldnackenaras sind Naturbruten. Als sie hier ankamen, waren sie uns gegenüber recht scheu, bauten aber schnell Vertrauen auf (z.B. "auf die Hand fliegen" kannten sie schon von den Eigentümern vorher). Sie lernen sehr schnell, welches Verhalten sich für sie lohnt. Ich kann mit ihnen (im Vergleich zu Amazonen) sehr lange Trainingseinheiten durchführen, ohne dass ihre Konzentration nachlässt (ähnlich wie bei den Kakadus und den Graupapageien).

Goldnackenaras sind sicher Vögel, die allein schon vom Beobachten her das Leben von Menschen bereichern können. In einer Gruppe gehalten zeigen sie wesentlich mehr Verhalten, als hielte man sie nur paarweise in einer eigenen Voliere - eben die Verhalten den anderen Gruppenmitgliedern gegenüber.

In der Gemeinschaftsvoliere hatten wir schon unterschiedliche Besetzungen (auch dunkelrote Aras, Harlekin-Ara, Gelbbrustara). Obwohl die letztgenannten wesentlich größer sind, konnten die Goldnacken sie von jeder Sitzposition vertreiben - wenn die Goldnacken sie "besetzen" wollten! Vielleicht liegt es auch daran, dass vom "Gemüt" her die Großaras (besonders die dunkelroten und der Harlekin) "friedlicher" sind als die Goldnacken. Sie gehen den Zwergen halt einfach aus dem Weg (ist bei kleinen und großen Menschen auch manchmal so Zwink ).

Gegen die Goldnacken hat sich die Blaustirnamazone neulich erfolgreich durchgesetzt, als es frischen Mais gab - ich such dir gleich mal die Fotos raus, die deutlich zeigen, dass die Amazone sagt: "Der Mais gehört jetzt erst mal mir - ihr beiden wartet, bis ich satt bin!" Die Fotos zeigen aus meiner Sicht deutlich das "Drohverhalten" einer Blaustirnamazone, das die Goldnackenaras (obwohl sie ja angeblich, wie oft behauptet "eine andere Sprache sprechen") sehr gut verstanden haben. Und genau deshalb, weil sie die Sprache der Amazonen verstehen, zeigen sie das Verhalten, was sich für sie mehr lohnt: sie warten ab, bis die Amazone satt ist. So kommt es auch nicht zu Beißereien - denn Papageien sind Beutetiere. Angreifen und Beißen zählen daher nicht zu den angeborenen, sondern zu den erlernten Verhalten.

Ich kann verstehen, dass du dich für Goldnackenaras begeistern kannst, wenn du sie bei deinem Züchter in natura erlebst - leise sind unsere zumindest nicht und man benötigt schon ein gewisses Maß an Toleranz (oder eben eine Infektion mit dem Papageien-Virus), um ihr Geschrei als angenehm zu empfinden. Sie sind sehr flugfreudig, haben ein großes Nagebedürfnis (wie alle Papageien), brauchen jede Menge Beschäftigung, auch das, was ihre Intelligenz fordert. Sie beschäftigen sich gerne mit Futterverstecken u.v.a.m.

Du selbst musst entscheiden, ob du ggf. in der Sommervoliere einen Teil für die Goldnacken abtrennen könntest, falls sie sich mit den Rosas und den Nymphen nicht vertragen. Du selbst musst entscheiden, ob du die Körnerfütterung entsprechend organisieren kannst (die Goldnacken bekommen bei uns die Diät-Mischung von Versele-Laga ohne Sonenblumenkerne - vlt. fütterst du diese Mischung ja auch deinen Rosakakadus, die leicht zum Verfetten tendieren - für die Nymphis sind da zu viele fetthaltige Sämereien drin!) Und nur du selbst kannst entscheiden, ob deine Wintervoliere ggf. auch entsprechend geteilt werden könnte, falls...

Und jetzt geh ich mal auf die Suche nach den Fotos von "Blaustirnamazone verteidigt Maiskolben gegen Goldnacken". Kann aber wg. Bearbeitung ein bisschen dauern.... Zwink

Viele Grüße
Susanne
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#3
Hallo,

verkleinert von 5MB und signiert:
1. Blaustirnamazone: "oh, lecker Mais"
[attachment=4390]
2. Goldnackenaras: Oh, wollen wir auch mal probieren...."
[attachment=4391]
3. Blaustirn sagt: "Njet!"
[attachment=4392]
4. Blaustirn schreit: "Verschwüüüüüüündet!"
[attachment=4393]
Fortsetzung folgt gleich!

Viele Grüße
Susanne
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#4
Fortsetzung:

5. Goldnacken vergrößern den Abstand:
[attachment=4394]
6. Goldnacken gucken "von oben" zu:
[attachment=4395]
7. Blaustirn ist satt - "nun sind wir dran...."
[attachment=4396]
6. Goldnacken am Mais - Kalenderblatt für August 2011 (wird nicht hier veröffentlicht)

Insgesamt eine Bilderfolge von 75 Aufnahmen - danke hier an "Nikon". Wir haben die D200 und das ist eine tolle Digital-Spiegelreflexkamera, wenn man Verhalten dokumentieren möchte!

Viele Grüße
Susanne
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#5
Hallo Susanne,

vielen vielen dank für deine sicht und deine erfahrung. danke auch für die schönen bilder.Diese tiere faszinieren mich sehr allein schon von den farben und ihres auftretens. sie sind sehr kreativ und verdammt schlau, das problem ist ich will nur keinen ärger in der voliere und daher tendier ich eher zu einem weiteren australischen paardaumendruck.

Hab bisher auch nur die eindrücke vom züchter und nie in einer voliere wo andere arten leben.....

grüßle alex
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