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orthopädische Probleme beim Kakadu ? / TA auch ratlos
#1
Hallo liebe Forenleser,

es geht um eine Weißhauben-Kakaduhenne, 10 Jahre alt, handzahm.

Zur Sachlage muss ich etwas ausholen:

Durch Schreck ist die Henne vom Seitengitter der Voliere in die Volierenmitte
geflogen, dort auf dem Boden gelandet/ggf. auch sturz gelandet, dies habe ich nicht so genau gesehen. Eigentlich ist dies unproblematisch, da der Boden sehr großzügig mit Meerschweinchen Einstreu bedeckt, damit weich ist.

Dort ist sie dann sitzengeblieben, regungslos, Flügel leicht vom Körper gestellt und zunächst unfähig, sich auf den Beinen zu halten.
Also lag sie vorn mit der Brust auf und stützte sich zudem mit dem Schnabel auf dem Boden.

Sofortiger Tierarztbesuch - Ergebnis: Weder Flügel, noch Beine, Füße sind
gebrochen. Die Henne konnte auch kräftig in den TA Handschuh beißen und sich des Zugriffs lautstark als auch durch Zappeln erwehren.

Diagnose und Rat TA : Ruhe, abwarten, keine Medis, keine Diagnose.

Eigene Beobachtung: Der Vogel versucht alles, seine Beine nicht zu belasten. liegt damit notgedrungen mit der Brust auf. Es scheint, als ob der rechte Flügel leicht schmerzt. Das Hauptproblem ergibt sich zudem, dass der Vogel scheinbar nicht in der Lage ist, aus eigener Kraft den Kopf zu strecken ( wenn er auf dem Boden liegt, kann er vertikal den Kopf aufrichten, nicht aber horizontal nach vorn und dann hoch), wohl aber in der Lage ist, sich per Schnabel z.B. am Käfig-Dach oder-seitenteil festzuhalten,
damit auch Belastung der Füße, des Beckens bzw. der Gesamtstatik durch Körpergewicht zu mindern.

Vogel lässt sich Flüssigkeit als auch Schalenfutter zuführen.
Verdauung/Kot/Urin für mein Dafürhalten unauffällig.

Meinungstausch/Frage:

Hat jemand einen Rat ( außer TA Wechsel) oder leider auch schon einmal
solches Leid mitansehen müssen?
Gibt es Bandscheibenvorfälle der "Hals/Nackenwirbelsäule"?
oder ein Verrenken/Verknacksen dieser? (Therapie dazu?)
Medikation ? TA riet von sedierenden und/oder schmerzstillenden Medis ab - was haltet ihr von Traumeel Tropfen, ggf. in welcher Dosierung?

Ich bin Euch für jeden Gedankentausch sehr dankbar.
Könnte auch ein Foto der Sitzhaltung mailen, wenn hilfreich ...

Abendliche Grüße

Marcel
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#2
Hallo Marcel

erst mal hallo - und es tut mir leid dass Dich ein solcher Zwischenfall zu uns geführt hat.

Danke für Deine ausführliche Beschreibung, ich habe leider aber spontan keine Antwort für Dich, trotzdem aber noch einige Fragen:

Wann war das bzw. wie lange verhält sich Deine Dame nun schon so?

Wie wurde vom TA festgestellt dass "alles i.O." ist?
Durch optische Untersuchung bzw. abtasten?
Oder durch röntgen?

Warum schliesst Du den Rat "Tierarzt-Wechsel" von vornherein aus?
Sorry wenn dir die Frage evtl. etwas "aufdringlich" erscheint, aber leider ist es Tatsache dass es nicht sehr viele wirklich gute Vogel-TÄ gibt, die Kenntnisse der wenn auch sonst sehr guten TÄ sind auf diesem Gebiet leider oft nicht ausreichend.
Ich möchte jezt aber weder Dir noch Deinem TA zu nahe treten - fasse es bitte einfach als Frage auf die sich aufgrund meinen Erfahrungen von anderen Vogelhaltern mit anderen TÄ stellt.

Dem beissen beim TA würde ich keine zu grosse Bedeutung zumessen, das sind instiktiv normale Reaktionen. Was ich ggf. geben würde - schaden tuts sicherlich nicht - sind Bachblüten. Tiere reagieren oft viel empfindlicher, sensibler, als wir Menschen, da sie "nicht denken" sondern einfach "spüren".

In würde ihr erst mal die Rescue Remedies (Notfalltropfen), für den Schock, den Schreck geben.

Hier kannst Du selbst noch etwas über Bachblüten und Anwendung lesen, Du bekommst diese in den meisten Apotheken, ggf. auch Drogerien:

http://www.tierbachblueten.de/

Bitte berichte weiter, danke.
Gruss aus der Schweiz von
Inge
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#3
Hallo Marcel,
besorge Dir das homöopathische Arzneimittel Arnica montana als Globuli in der Potenz        C 200. Löse 5 Globuli davon in 30 ml Quellwasser (Evian, Vittel etc.) in einer Braunglasflasche mit Pipette auf und schüttle es vor jeder Anwendung erneut kräftig. Gib der Kakadudame davon täglich 2 x ein paar Tropfen direkt in den Schnabel. Wenn Du weitere Fragen hast oder Arnica wider Erwarten nicht helfen sollte, schick mir eine Mail.
Von Traumeel halte ich weniger, das ist ein sogenanntes Komplexmittel, Klassische Homöopathie ist Einzelmittelhomöopathie. Auch Bachblüten werden hier wenig bringen, sie nützen eigentlich nur bei rein psychischen Traumata.
LG
Thomas
Liebe Grüße,
Thomas Braunsdorf
Tierheilpraktiker (Tätigkeitsschwerpunkt Papageien)
Lebensenergieberater Tier
Verhaltensberater Papageien
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#4
Hallo Inge, hallo Thomas,

super klasse, dass ihr beide so schnell geantwortet habt.
Lieben Dank Euch beiden !!!

Inge, einen TA Wechsel schließe ich gar nicht aus, selbstverständlich ziehe ich eine Zweitmeinung absolut in Betracht.
Hinter meiner Formulierung steckte eher der Wunsch unmittelbarer Tipps, auf der Grundlage unserer Hilf-&Ratlosigkeit.

Untersuchung ducht TA erfolgte durch intensives Abtasten der Gelenke&Füße/Flügel - Röntgen war kein Thema für den TA, da er sich seines Untersuchungsergebnisses sicher war.
Übrigens, die Tierklinik gehört hier im Ruhrgebiet zu den Alteingesessenen mit TopRuf ... muss aber sicher nichts heißen, bin da absolut nicht hörig.
Passiert ist der Vorfall vorgestern Abend, ist damit 2 Tage her.
Rescue Tropfen hatte ich auch direkt verabreicht - danke für Deinen Link, werde auch dort noch einmal stöbern ...

Zu Dir Thomas : Ja, an Arnica hatte ich auch schon gedacht - werde direkt morgen früh die Apotheke heimsuchen und
ausprobieren -

und natürlich wieder hier berichten ...

Eine gute Nacht aus dem Ruhrgebiet wünscht

Marcel
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#5
Hallo Marcel,

erstmal ein herzliches Willkommen!

Wie geht es Deiner WHK-Henne? Gibt es Veränderungen? Hat sich denn der Tierarzt dazu geäußert, wie lange ihr Zustand anhalten würde? Hat er eigentliche eine Diagnose gestellt (Prellungen o. ä.) oder hat er nur die Brüche ausgeschlossen?

Meines Erachtens kann der Tierarzt nicht allzu vogelkundig sein, denn ein guter vogelkundiger Tierarzt trägt keine Handschuhe bei der Behandlung! Sorry, aber dies habe ich auch schon erlebt. Das sind die Personen, die Angst vor dem Schnabel haben. Aber da nutzen auch Handschuhe nichts. Und dies weiß ein erfahrerer Vogeltierarzt! Meine beiden Tierärztinnen haben in fast zwei Jahrzehnten noch nie Handschuhe getragen. Sie "verstehen" bzw. verstanden meine Kakadudamen und wurden nie gebissen, obwohl meine jetzige Kakadudame auch schon einen Direktangriff gestartet hatte. Aber meine TÄinnen wissen genau, wie sie die Tiere zu halten bzw. zu händeln haben, ohne dass unnötiger Stress für sie entsteht. Vielleicht solltest Du doch noch eine zweite Meinung einholen.

Wodurch hat sich Deine Dame denn so erschreckt? Vielleicht ist sie ja auch deswegen noch "geschockt".

Wir wünschen Ihr gute Besserung!!!

Liebe Grüße

Sarah3 + Chris
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#6
Hallo, Marcel,

das hört sich genau so an, wie ich momentan mit einer Henne (seit eigentlich Februar 2007, aber seit Mai) kämpfe!

Sie sitzt auch eher waagrecht als senkrecht, den Kopf kann sie auch schlecht heben und nur, wenn sie sich im Gitter einhängen kann, sitzt sie einigermassen aufrecht. Nachts schläft sie aber immer noch am Käfigboden.

Naja, die bisherigen Behandlungen haben nicht allzuviel gebracht, auf dem Röntgenbild sah man u.a. aber auch eine Entkalkung in den Beinknochen und das Blutbild ergab letztendlich einen zu hohen Kalziumgehalt im Vergleich zum Phosphoranteil.

Nur, wie kann man den Phosphoranteil erhöhen, bzw. den Kalziumgehalt senken? Das ist momentan mein Problem. Neben zusätzlichen Vit. D3-, Vitamin-B-Komplex- und Vitamin E -Gaben bin ich (und einige TAs) leider auch am Ende unserer Weisheiten und können nur hoffen.

Deine Henne, hat sie auch schon mal Eier gelegt? Es muss ja nicht unbedingt der Sturz an allem dran schuld sein, vielleicht aber kam der Sturz überhaupt von einem Knochenproblem?

Wurde Deine Henne also nicht geröngt? Meine wurde geröngt, weil auch das Abtasten nichts brachte, Kraft in den Füßchen war und ist vorhanden, aber das Rö-Bild zeigte u.a. eine "Aufblähung" im Bauchraum, die auch den Drüsenmagen seitlich wegdrückte und die Blutwerte zeigten u.a. eine massive Infektion, die 5 Tage in der Klinik mit Infusionen und eben mit AB-behandelt wurde. Nach ca. 3 Wochen war das Blutbild wieder auf dem Weg zu den Normalwerten, aber ihr "Sitzverhalten" hat sich noch nicht gebessert. Irgendwie scheint sie mit dem rechten Flügel und dem rechten Beinchen ein "unsichtbares" Problem zu haben. Wenn sie läuft, nimmt sie auch immer ihren Schnabel mit zur Hilfe ...

Wenn sich das "Sitzverhalten" bei Deiner Henne nicht bald bessert, würde ich doch mal eine Röntgenuntersuchung machen lassen - so kann man mehr erkennen und dann evtl. doch ein Blutbild machen lassen?
Liebe Grüße
Gitti
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#7
Tikokakadu schrieb:Könnte auch ein Foto der Sitzhaltung mailen, wenn hilfreich ...

Hallo, Marcel, ja, versuche mal, ein Foto hier einzustellen (kannst das auch ruhig im Testforum mal alles ausprobieren), wenn es nicht klappen sollte, dann finden wir dennoch einen Weg.
Liebe Grüße
Gitti
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#8
Hallo zusammen,

es gibt Neuigkeiten ... heute mittag hat die Henne ein Ei gelegt.
Augenscheinlich ging es ihr anschließend besser ... meine Vermutung daher zunächst: Ei + erschreckt falsch gelandet=ggf. Ei in Schieflage= beschriebene Probleme.

Am späteren Abend, vorhin, fing Sie wieder an, sich auf den Bauch zu legen oder aber in äußerst aufrechter Sitzhaltung auf dem Volierenrand zu verweilen ...

Will jetzt nicht hoffen, dass ein weiteres Ei oder weitere Eier unterwegs sind - im Idealfall war es das mit dem einen Ei und die erneute Baulage ist Mitergebnis der Erschöpfung der letzten Tage.

Gitti, an eine Entkalkung hatte ich zwischenzeitlich auch schon einmal gedacht ... werde hier aber noch einmal zuwarten und dann
eine Blutuntersuchung einleiten.

Zu Molukke/Chris, muss an der Stelle korrigieren - die TA Helferin hielt die Henne mit dem Handschuh, der TA hat ohne Handschuh abgetastet ...

Melde mich wieder ... versuche es zum Wochenende dann auch mal mit den Fotos ...

Allen eine gute Nacht aus dem Ruhrgebiet

Marcel
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#9
Hallo Marcel
Tikokakadu schrieb:Will jetzt nicht hoffen, dass ein weiteres Ei oder weitere Eier unterwegs sind
Also meiner Erfahrung nach (bei uns wurden schon einige Eier gelegt) kommt immer ein 2. Ei, manchmal auch ein 3. Ei.

Aber sicherlich gibt es auch "Einzel-Eier-legende-Kakadus". Zwink

Ich bin allerdings der Meinung dass der TA das Ei bzw. das bevorstehende legen am 09.07.07 (3 Tage vor Eiablage) bei einer gründlichen Untersuchung hätte feststellen müssen, denn der Unfall und somit der TA-Besuch war doch am Samstag 06.07.07 oder? Kopfkratz

Weiterhin Daumendrück für Dein Mädel.
Gruss aus der Schweiz von
Inge
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#10
Hi Inge und all den anderen,

es scheint in der Tat weiter aufwärts zu gehen, die Ruhe/Mattheitsphasen werden immer weniger und schreien kann die gute auch schon wieder, dass einem die Ohren klingeln ;-)

Nun, vielleicht war es wirklich nur dieses eine Ei.

Übrigens Inge, Unfall und TA Besuch waren Mittwoch, letzter Woche (4.7.), Eiablage gestern (9.7.) dann.
Keine Ahnung, schätze aber, dass ggf. Eitastung hätte möglich sein können - vielleicht hat sich der TA aber auch zu sehr von
meinem Verdacht auf Bruch hingegeben ...

Wie auch immer, aktuell damkit wieder alles glatt - melde mich in ein paar Tagen wieder.

Liebe Grüße an alle

Marcel
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