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Olympische Spiele
#22
Hallo Thomas,

ein LETZTER Beitrag von meinem Bekannten!
Schade das er nix mit Papageien am Hut hat,sonst hätte er sich hier angemeldet,da er auch gerne diskutiert.Das ist jetzt wirklich die letzte Dreierkonferenz!!! Hinzu kommt noch das das jetzt auch noch ziemlich lang geworden ist Gnade Gnade Gnade

LG
Diana


Zitat:Eine Frage habe ich nicht gestellt (allenfalls eine rhetorische), sondern eine Meinung vertreten. Langsam bin ich die Diskussion mit einem Unbekannten auf diesem Niveau auch leid, aber ich möchte doch noch ein letztes Mal antworten.
>>>Gut, auf in die letzte Runde. Was ist aber gegen das Niveau hier einzuwenden? Jeder vertritt ganz sachlich seine Meinung, nicht mehr und nicht weniger.

Nein, das gilt für mich nicht. Mit den meisten Hirnis deutscher Zunge, habe ich nicht einmal die Sprache gemeinsam, geschweige denn die Mentalität (was ist das?) oder gar die Kultur. In allen Nationen, auch der deutschen, ist die Mehrheit der Menschen geschmack- und kulturlos und beherrscht ihre eigene Sprache nicht. Mich verbindet mehr mit einem französischen, englischen oder russischen Intellektuellen als mit einem deutschen Fußballfan.
>>>Das kann jeder sehen wie er will, aber die Intellektuellen der Welt bilden eben keine Mannschaft zusammen die internationale Wettkämpfe bestreitet. So weit mir bekannt gibt es Akademiker-Fußball, Hockey und Tennisteams, die sich weltweit mit anderen messen. Vielleicht könnte man sich mit ihnen leichter identifizieren. Ich habe mit dem deutschen Pöbel auch nicht viel gemein, aber irgendwo könnte man doch noch einen gemeinsamen Nenner finden, einen Minimalkonsens, ein klein wenig Freude an deutschen Siegen, ganz ohne übermäsigen Nationalismus? Mentalität, was ist das? Ich sehe zwischen der Mentalität eines durchschnittlichen Deutschen und der eines Araber, Pakistani, Afghanen oder Iraners schon noch einen gewaltigen Unterschied, das Leben in einem gemeinsamen kulturellen Bereich prägft uns nun mal. Es geht hier auch nicht um die perfekte Beherrsching einer Sprache, man muß doch nicht alles zerreden, in Zweifel ziehen oder mies machen. Deutsche Bürger können sich untereinander verständigen, mit Chinesen oder Indern dürfe das schwierig sein und eine gemeinsame Sprache verbindet nun mal auch.


Meine Devise ist: Geistige und kulturelle Wahlverwandschaften, nicht "Blut"sbande und das Existieren auf gemeinsamem "Boden". Die "größte Einheit" ist übrigens die Welt oder das Universum, nicht die "Nation". Und ich habe mit keinem Menschen, mit dem ich zufällig und unfreiwillig auf dem gleichen Boden lebe und einen gemeinsamen Paß habe, einen "Bund" geschlossen - jedenfalls nicht, daß ich wüßte.
>>>Nein, eine wirkliche Weltgemeinschaft gibt es noch nicht, aber selbst wenn, wie könnte sie ein Sportteam bilden und vor allem gegen wen könnte sie noch antreten? Wenn man kein Sportinteresse hat stellen sich die von uns diskutierten Fragen natürlich nicht, falls doch, wie könnte man ein Fußballteam oder eine Olympiamannschaft überhaupt noch zusammensetzen? Als Universumsauswahl der klügsten Intellektuellen? Wir wissen bei einem ausländischen Sportler auch nichts über seine geistigen Fähigkeiten, seine Ansichten, wie könnten wir ihn also unterstützen deshalb. Das zu Unrecht verhönte sogenannte Existieren auf einem gemeinsamen Boden ist natürlich ebenfalls von entscheidender Bedeutung für eine gemeinsame Identität. Ein Nachbar steht mir eben in der Regel näher als ein Südseebewohner, das sind Banalitäten, aber so ist es nun mal.


Wie verlogen der ganze Schwachsinn ist, sieht man schon an der affenartigen Geschwindigkeit, mit der aus dem Ausland stammende Spitzensportler, die den Medaillenspiegel verschönern könnten, eingebürgert werden - ganz im Gegensatz zu anderen Menschen.
>>>Verlogen würde ich nicht sagen, ein Spitzensportler nützt dem Land eben nun mal mehr als ein Sozialhilfeempfänger. Bei einem bekannten Wissenschaftler würde man sicher ähnlich verfahren. Aber hat ein Staat nicht das Recht im Interesse seiner Bürger zu handeln und Leute schneller einzubürgern, die eventuell nützlich sein könnten für die gesamte Gemeinschaft? Wird es nicht überall ebenso praktiziert?



Wer fragt denn da nach gemeinsamer Sprache, Kultur, Historie und Mentalität? Dann entlarven sich diese ganzen Sprüche als Phrasen. Nicht, daß ich falsch verstanden werde - ich bin alles andere als ein Vertreter der "Nation" als Bluts- Boden- oder Schicksalsgemeinschaft.
>>>Wie oft passiert das aber tatsächlich? Ein aktueller Fall ist der Österreicher Steiner, der auch Gold gewann. Hätte man ihn 5 Jahre warten lassen sollen, da er ohnehin die Sprache spricht und voll integriert ist? Ich finde ein Staat wird nicht unglaubwürdig, weil er im Jahr 3-4 Leuten schneller die Staatsbürgerschaft gibt und selbst das noch nach intensiver Prüfung. Selbst einem mehrfachen Olympiasieger würde man nämlich auch nicht sofort den deutschen Pass geben. Gewisse Voraussetzungen werden also auf jeden Fall eingefordert und hierbei ist Deutschland strenger als etwa Qatar, dort werden ausländische Sportler mit Geld angeworben, während sich ein Ausländer bei uns von selbst bei Behörden bewerben muß um eine Staatsangehörigkeit. Wer aber so wenig mit der deutschen Staatsbürgerschaft anfangen kann sollte sich überlegen ob er sie nicht an andere abgeben will, die sie gern nehmen würden. Bewerber dafür gibt es genügend.


So mag es sein. Argumente habe ich übrigens bisher nicht gesehen, nur Phrasen. Für patriotische und ähnliche Identifikationsmuster gibt es nämlich keine Argumente - wie bereits gesagt, geht es der Sache nach um nichts als Herdentrieb. Und Triebstrukturen sind argumentationsresistent und von Argumenten unabhängig.
>>>Dann machen wir doch noch mal ein kleines praktisches Beispiel. Deutschland steht im WM Endspiel gegen Holland. Für Sportmuffel ohnehin kein Thema, aber könnte es einem Fußballfan vollkommen egal sein wer das Spiel gewinnt? Das kann man natürlich als Herdentrieb bezeichnen, der hat aber evolutionsbedingt sicher auch seine Bedeutung und Berechtigung. Die Welt ist noch nicht völlig durchintellektualisiert, daß man jedes Geschehen nur noch entemotionalisiert, analytisch und distanziert betrachten könnte, schon gar nicht beim Sport. Ich kann mich nun mal mit Fußballern die ich ständig im TV sehe oder gar live besser identifizieren, als mit völlig unbekannten. Ob patriotisch bedingte Identifikationsmuster weniger akzeptabel sind als eine Verbindung aufgrund angeblich geistiger Verwnmdschaft? Auch letzteres ist reinste Willkür und oft nicht mal auf beiden Seiten. Ob sich der russische, ukranische oder indische Schachspieler nämlich ebenso für dich einsetzt bezweifle ich ernsthaft. Wenn es drauf an kommt wird nämlich eher der eigene Landsmann unterstützt, nicht der kosmopolitische idealistische Deutsche, da ständen wir wieder mal allein mit unseren schönen Idealen, während die anderen Erfolge abräumen und zwar gemeinsam.


Na klar will ich die multikulturelle Gesellschaft "weiter forcieren". Was denn sonst? Den deutschen Einheitsbrei?
>>>Ich hoffe doch diese Aussage ist ironisch gemeint? Multikulti bedeutet eben in der Praxis nicht Kulturbereicherung, intellektuelle Anregungen und neue Ideen, sondern Islamisierung der Gesellschaft und Einflüsse, auf die wir gut verzichten könnten, von gewalttätigen Russen, über kriminelle Albaner bis zu türkischen Jugendlichen die ihre Mitschüler verprügeln. Das idealisierte romantische Bild einer friedlichen Multikulti Gemeinschaft ist längst passe. Es gibt keinen deutschen Einheitsbrei, jeder ist ein einmaliges Individuum. Wir finden bei deutschen Bürgern alles, vom Linken über Rechte, Grüne, Sportmuffel, Sportfans, Intellektuelle, Pöbel, Vogelliebhaber, Konservative, Alternative, Religiöse, Atheisten, Freidenker...Eine freie Gesellschaft schafft nun mal Unterschiede. Wir leben nicht im uniförmigen Iran, in dem der Staat seine Menschen gezielt erzieht und prägt.


Warum ich mich mit "Nationen" nicht identifizieren kann und will, habe ich sattsam erläutert. Und wenn mich ein Sportereignis nicht per se interessiert, sondern nur durch patriotische Gefühlsaufladungen, dann kann man es sowieso vergessen.
>>>So weit so gut, ich will aber mal denjenigen sehen, der sich für einen Sport interessiert, der aber vor dem TV sitzt und dem es völlig egal ist, ob der deutsche Athlet gewinnt, oder doch der chinesische Roboter. Eine gewisse Identifikation mit dem einheimischen Sportler sehe ich als normal an, verlange sie aber nicht unbedingt. Es ist kein ausgeprägter Patriotismus, wenn ich dem Leimener Gewichtheber aus der Nachbarschaft die Goldmedaille gönne und nicht dem Moskauer Sportler. Natürlich, wenn mir ein Deutscher sehr unsympathisch ist drücke ich auch mal der ausländischen Konkurrenz die Daumen, was zeigt, unser Patriotismus ist bestimmt nicht übermäßig ausgeprägt, weltweit gesehen eher unterdurchschnittlich. Aber das bisschen könnte man uns zumindest noch lassen, bitte.



Wie ich am Beispiel des Schachs erläutert habe - es gab und gibt hochspannende Partien und den hochinteressanten Kampf zweier Charaktere, zweier intellektueller oder stilistischer Konzepte - aber was hat das alles mit "Nation" zu tun?
>>>Ich selbst bin auch Schachspieler und für diesen Sport mag das geschriebene durchaus korrekt sein. Aber bei anderen Sportarten gelten sicherlich ganz andere Gesetze, Fußball, Handball oder andere Teamsportarten sind sicher nicht übernational veranlagt. Man kann nicht einfach wahllos Leute in ein Nationalteam stecken und sich dann völlig unpolitisch und distanziert allein am schönen Spiel erfreuen. Wäre Schach olympisch und Deutschlands Team stände im Endspiel gegen Rußland, ich bin mir sicher, selbst Schachfreunde wären nicht völlig neutral.


Kosmopolitische, multikulturelle und antideutsche Grüße,
>>>Kritik an den bestehenden Verhältnissen ist in Ordnung, aber der nirgendwo so aufzufindende deutsche Selbsthaß war eigentlich überwunden, der Krieg ist lange vorbei, die Zeit der dauernden Selbstanklagen ebenfalls. Sich selbst als antideutsch einzuordnen ist allerdings schon extrem und ähnliches ist in keinem anderen Land zu finden. Gerade bei Menschen denen es schlecht geht findet man Stolz auf ihr Land, während aber die in jeder Hinsicht verwöhnten Deutschen sich selbst seltsamerweise nicht leiden mögen. Man darf auch nicht übersehen, in vielen dieser hier bejubelten Länder wäre eine solche freie Diskussion überhaupt nicht möglich. Zum Glück fuhren unsere Kajakfahrer heute für Deutschland und nicht für ein internationales Phantomteam, darum können wir alle!jubeln. Gold für Deutschland zweimal Hurra!
Gruß der Uwe
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Váslav Havel


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