20.08.2009, 16:45
Hallo erstmal, nachdem ich mich vor einigen Tagen hier registriert habe und immer nur leise mitlese, möchte ich nun endlich auch mal kurz erzählen, was mich als Blaustirnama- und Nymphenmami in dieses Forum brachte.
Erstmal vorweg: Ihr seid klasse! Hier scheint es wirklich um unsere geliebten Tiere zu gehen, nicht darum, besserwisserische und klugsch... Ratschläge zu verteilen, sondern echte Hilfe bei Fragen zu geben und zu bekommen. Toll. Leider gibt es sehr wenige dieser Foren, die meisten nehmen einem innerhalb kurzer Zeit die Motivation, zu schreiben. Danke, dass Ihr hier anders seid.
Seit ca. 17 Jahren hat mich das Vogelvirus erwischt und es wird nicht besser...
Angefangen hat es damals mit einem süßen Welli, nachdem ich eigentlich als Teeny eine Ratte (!) wollte, aber mich der Blick eines Wellensittichs in seinen Bann zog und nicht mehr losließ. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich hatte mich dann noch in 2 Beos, 2 Nymphensittiche und dann in meine erste Blaustirn verliebt... Diese lebt nun auch schon ca. 10 Jahre bei mir, natürlich mit Partnerin.
Mein größter Traum war immer ein, bzw. 2 Kakadus, den ich mir allerdings erst verwirklichen wollte, wenn sonstige Lebensziele wie Familie, Kinder, Haus mit Garten für Freivoliere usw... erreicht sind und ich auch wirklich die Zeit für ein solches Liebesbündel habe. Nun ja, Ihr kennt das sicher. Es kam natürlich ganz anders.
Ich habe hier im Ort einige Zeit einen Papageienstammtisch gehalten und so viele Züchter und Vogelliebhaber kennengelernt. Einer von ihnen steht noch heute mit mir in Kontakt. Er wußte immer von meinem Traum und riet mir, ich solle mir das - gerade bezügl. Kakadu - genau überlegen, da diese Tiere sehr viel Liebe, Aufwand, Zeit und Nerven erfordern.
Dann stand er plötzlich vor meiner Tür und meinte "Willst n Kakadu?"
Ich war platt und sagte natürlich "Blöde Frage, das weißt du! Aber wie jetzt genau...?"
Es stellte sich heraus, dass es um ein Orangehaubenmädl geht, welches dort, wo sie nun ist, nicht bleiben kann, da die Halter keine Zeit für sie hätten, sie nur schreit usw... Ein Rupferchen.
Er sagte, er könne sie nicht nehmen, da er ihren Anforderungen auch nicht gerecht werden könne und sie müsse dort schnellstens weg.
Nun ja.... ich konnte nicht nein sagen. Von dem Vogel selbst wusste ich nicht mehr als diese kläglichen Infos. Er fragte, ob es für mich ein Problem wäre, dass sie nicht so schön sei, da sie kaum Federn hat, was ich natürlich verneinte. Er meinte, wenn das nochmal jemand hinbekäme, dann ich, da sei er sicher. Haha, ICH, die noch nie einen Kakadu hatte und leider auch täglich arbeiten muss...
Nun ja, ich wartete sehnsüchtig nochmal 4 Wochen, bis die Kleine endlich kam. Bis dahin wurde natürlich alles vorbereitet. Wohnzimmer umgeräumt (naja, das war´s dann mit WOHNzimmer ), Vogelbaum besorgt, Birdlamp, Spielzeug.... alles sollte perfekt sein für die kleine Maus. Habe in der Zeit alles verschlungen, was im Netz und Büchern über diese Vögel zu finden ist.
Dann kam der Zwerg. Sie ist wirklich eine ganz kleine Maus, hatte noch 8 Deckfedern, am Bauch kaum noch Flaum und sah erbärmlich aus. Sofort - noch vor dem Haus - wendete sie keinen Blick von mir und wollte von mir gekrault werden. Wahnsinn.
Der Käfig war ohne Worte. Mir kamen fast die Tränen. Ein kleiner Käfig, kein Spielzeug, versiffte Sitzstangen, kein Naturholz, NICHTS. Der Vorbesitzer meinte dann, sie würde nicht rauskommen, wäre bei ihnen nie aus dem Käfig und wenn man reinfaßt, würde sie einem die Hand zerfleischen, aber durch´s Gitter könnte ich sie evtl. mal kraulen irgendwann...
Tolle Aussichten. Aber ich gebe ja so schnell nicht auf. ;-)
Ok, nun hab ich schon soviel geschrieben, will Euch nicht langweilen.
Schon am nächsten Tag kam der kleine Schatz aus dem Käfig, wollte auf die Schulter und würde sich seitdem am liebsten dort "festkleben". Ich habe noch nie ein soooo liebesbedürftiges Wesen erlebt, das anscheinend nun die letzten 16 (so alt sei sie in etwa) Jahre innerhalb von wenigen Tagen aufholen will. Sie ist das liebste, wenn auch tyrannischste Tier, das ich kenne.
Natürlich versucht sie, mich mit Ihrem Schreien, sobald ich mal kurz ausser Sichtweite bin, zu erziehen. Scheint verdammt clever zu sein. Diesen Machtkampf führen wir natürlich noch und es bricht mir fast jedesmal das Herz, bei Geschrei die Tür zu schließen, dass sie versteht, dass es so nicht geht. Diese Knopfaugen bringen mich an meine Grenzen....
Aber es wird jeden Tag besser mit uns beiden.
Auch will sie leider abends nie in den Käfig, was mich schon einige Nächte Schlaf kostete... Das geht wirklich an die Substanz. Aber ich hoffe einfach, auch das kriegen wir noch in den Griff. Vielleicht brauch ich da noch jede Menge Hilfe und Tipps von Euch...
Ich hoffe, sie legt Ihre Fauchangriffe und Zornestritte noch irgendwann, sobald mich jemand besucht oder wir zusammen woanders sind. Denn eigentlich dürfte sich niemand mehr mit mir unterhalten, da das ja von ihrer Aufmerksamkeit abgeht...lach
Sie ist sehr besitzergreifend. Aber wenn ich daran denke, was der kleine Wurm nun sein Leben lang entbehrte, treibt es mir die Tränen in die Augen und ich kann verstehen, warum sie nun nicht mehr teilen will.
Ich wünsche mir sehnlichst, dass wir das Rupfproblem in den Griff bekommen und sie dann irgendwann so schön und flugfähig ist, dass wir die Partnersuche angehen können. So hätte sie gegen einen gesunden Hahn jedoch keine Chance. Bitte drückt uns alle Daumen und Krallen...
Ganz liebe Grüße
Scarlett und Janne
Erstmal vorweg: Ihr seid klasse! Hier scheint es wirklich um unsere geliebten Tiere zu gehen, nicht darum, besserwisserische und klugsch... Ratschläge zu verteilen, sondern echte Hilfe bei Fragen zu geben und zu bekommen. Toll. Leider gibt es sehr wenige dieser Foren, die meisten nehmen einem innerhalb kurzer Zeit die Motivation, zu schreiben. Danke, dass Ihr hier anders seid.
Seit ca. 17 Jahren hat mich das Vogelvirus erwischt und es wird nicht besser...
Angefangen hat es damals mit einem süßen Welli, nachdem ich eigentlich als Teeny eine Ratte (!) wollte, aber mich der Blick eines Wellensittichs in seinen Bann zog und nicht mehr losließ. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich hatte mich dann noch in 2 Beos, 2 Nymphensittiche und dann in meine erste Blaustirn verliebt... Diese lebt nun auch schon ca. 10 Jahre bei mir, natürlich mit Partnerin.
Mein größter Traum war immer ein, bzw. 2 Kakadus, den ich mir allerdings erst verwirklichen wollte, wenn sonstige Lebensziele wie Familie, Kinder, Haus mit Garten für Freivoliere usw... erreicht sind und ich auch wirklich die Zeit für ein solches Liebesbündel habe. Nun ja, Ihr kennt das sicher. Es kam natürlich ganz anders.
Ich habe hier im Ort einige Zeit einen Papageienstammtisch gehalten und so viele Züchter und Vogelliebhaber kennengelernt. Einer von ihnen steht noch heute mit mir in Kontakt. Er wußte immer von meinem Traum und riet mir, ich solle mir das - gerade bezügl. Kakadu - genau überlegen, da diese Tiere sehr viel Liebe, Aufwand, Zeit und Nerven erfordern.
Dann stand er plötzlich vor meiner Tür und meinte "Willst n Kakadu?"
Ich war platt und sagte natürlich "Blöde Frage, das weißt du! Aber wie jetzt genau...?"
Es stellte sich heraus, dass es um ein Orangehaubenmädl geht, welches dort, wo sie nun ist, nicht bleiben kann, da die Halter keine Zeit für sie hätten, sie nur schreit usw... Ein Rupferchen.
Er sagte, er könne sie nicht nehmen, da er ihren Anforderungen auch nicht gerecht werden könne und sie müsse dort schnellstens weg.
Nun ja.... ich konnte nicht nein sagen. Von dem Vogel selbst wusste ich nicht mehr als diese kläglichen Infos. Er fragte, ob es für mich ein Problem wäre, dass sie nicht so schön sei, da sie kaum Federn hat, was ich natürlich verneinte. Er meinte, wenn das nochmal jemand hinbekäme, dann ich, da sei er sicher. Haha, ICH, die noch nie einen Kakadu hatte und leider auch täglich arbeiten muss...
Nun ja, ich wartete sehnsüchtig nochmal 4 Wochen, bis die Kleine endlich kam. Bis dahin wurde natürlich alles vorbereitet. Wohnzimmer umgeräumt (naja, das war´s dann mit WOHNzimmer ), Vogelbaum besorgt, Birdlamp, Spielzeug.... alles sollte perfekt sein für die kleine Maus. Habe in der Zeit alles verschlungen, was im Netz und Büchern über diese Vögel zu finden ist.
Dann kam der Zwerg. Sie ist wirklich eine ganz kleine Maus, hatte noch 8 Deckfedern, am Bauch kaum noch Flaum und sah erbärmlich aus. Sofort - noch vor dem Haus - wendete sie keinen Blick von mir und wollte von mir gekrault werden. Wahnsinn.
Der Käfig war ohne Worte. Mir kamen fast die Tränen. Ein kleiner Käfig, kein Spielzeug, versiffte Sitzstangen, kein Naturholz, NICHTS. Der Vorbesitzer meinte dann, sie würde nicht rauskommen, wäre bei ihnen nie aus dem Käfig und wenn man reinfaßt, würde sie einem die Hand zerfleischen, aber durch´s Gitter könnte ich sie evtl. mal kraulen irgendwann...
Tolle Aussichten. Aber ich gebe ja so schnell nicht auf. ;-)
Ok, nun hab ich schon soviel geschrieben, will Euch nicht langweilen.
Schon am nächsten Tag kam der kleine Schatz aus dem Käfig, wollte auf die Schulter und würde sich seitdem am liebsten dort "festkleben". Ich habe noch nie ein soooo liebesbedürftiges Wesen erlebt, das anscheinend nun die letzten 16 (so alt sei sie in etwa) Jahre innerhalb von wenigen Tagen aufholen will. Sie ist das liebste, wenn auch tyrannischste Tier, das ich kenne.
Natürlich versucht sie, mich mit Ihrem Schreien, sobald ich mal kurz ausser Sichtweite bin, zu erziehen. Scheint verdammt clever zu sein. Diesen Machtkampf führen wir natürlich noch und es bricht mir fast jedesmal das Herz, bei Geschrei die Tür zu schließen, dass sie versteht, dass es so nicht geht. Diese Knopfaugen bringen mich an meine Grenzen....
Aber es wird jeden Tag besser mit uns beiden.
Auch will sie leider abends nie in den Käfig, was mich schon einige Nächte Schlaf kostete... Das geht wirklich an die Substanz. Aber ich hoffe einfach, auch das kriegen wir noch in den Griff. Vielleicht brauch ich da noch jede Menge Hilfe und Tipps von Euch...
Ich hoffe, sie legt Ihre Fauchangriffe und Zornestritte noch irgendwann, sobald mich jemand besucht oder wir zusammen woanders sind. Denn eigentlich dürfte sich niemand mehr mit mir unterhalten, da das ja von ihrer Aufmerksamkeit abgeht...lach
Sie ist sehr besitzergreifend. Aber wenn ich daran denke, was der kleine Wurm nun sein Leben lang entbehrte, treibt es mir die Tränen in die Augen und ich kann verstehen, warum sie nun nicht mehr teilen will.
Ich wünsche mir sehnlichst, dass wir das Rupfproblem in den Griff bekommen und sie dann irgendwann so schön und flugfähig ist, dass wir die Partnersuche angehen können. So hätte sie gegen einen gesunden Hahn jedoch keine Chance. Bitte drückt uns alle Daumen und Krallen...
Ganz liebe Grüße
Scarlett und Janne