Hi, Celine,
hast Du diesen Beitrag schon gelesen?
Ja, jetzt, als ich den Beitrag wieder gelesen habe ... klar kennst Du den und ich habe mit Entsetzen festgelatellt, daß ich Dir ja eine Antwort schuldig geblieben bin
Ich war von Susan Friedman positiv überrascht: sie ist eine Frau, die eine unheimliche Ruhe ausstrahlt, überhaupt nicht arrogant oder gar (ober)lehrerhaft ist , sie stand den Teilnehmern in den Pausen immer für Fragen zur Verfügung und hörte Dir auch zu! Sie selbst sagte am Angang ihres Beitrags, daß sie immer noch aus den Erzählungen und Erfahrungen anderer Halter noch dazulernen kann und die "Wissenschaft" oftmals neu gefasst bzw. revidiert werden muss.
Niemand (ich habe ja auch mit anderen Teilnehmern darüber gesprochen) kam sich einer im Gespräch mit Susan als Dummkopf oder Depp vor (obwohl mir beim Zuhören oft die Nackenhaare sträubten), auch solchen Leuten erklärte sie einen anderen, evtl. besseren Weg, um ans Ziel zu kommen. Sie sagte nicht den Leuten, "das ist total falsch", sie erklärte einen anderen Weg auszuprobieren und erklärte, warum der beschriebene Weg vielleicht bei diesem Papagei eben nicht so funktionieren könnte, weil, und dann kam die Erklärung (z.B. falsche Belohnung zum falschen Zeitpunkt, oder falsches Handling, welches für den Vogel somit immer als Bestrafung angesehen werden könnte - aber diese Erklärungen kamen freundlich, ruhig, ohne Anzeichen von Entsetzen oder Missbilligung. So hatte auch kein "dämlicher" Teilnehmer das Gefühl, dämlich zu sein oder gar von Susan als dämlich betrachtet zu werden. Susan ist nicht nur ein super Papageien-Spezialistin mit eben dem Erfolg, den sie zweifelsfrei hat, sondern auch eine hervorragende Psychologin, denn sie kann wunderbar mit Menschen umgehen und ihnen eine Wertschätzung entgegenbringen, was ich bisher bei deutschen parrot behavior consultants noch nie erlebt habe. Und das sogar in einer doch eher Fremdsprache für mich (englisch). Und, wenn man ihr eine Situation schildert, die eben positiv verlaufen ist, ist sie sich auch nicht zu fein, ein Lob (sogar oftmals mit der entsprechenden Erklärung für das Gelingen) hierfür auszusprechen.
Ich hatte nie den Eindruck, eine "Lehrerin" vor mir zu haben, die auf ihre Thesen pocht und nix anderes akzeptiert, sondern eher einen Kumpel, der mit mir (und anderen) seine Erfahrungen (mit einleuchtenden Erklärungen) austauscht.
Schade, daß wir in Deutschland keine "Friedman" haben!
Ich weiß jetzt nicht, was Du schon kennst, was sie erzählt hat, aber die hat z.B. bei dem Thema Beobachten und Körpersprache viele Bilder gezeigt und gefragt, was erkennt man jetzt als Körpersprache auf diesen Bildern und danach erklärt. "the bird, seems he to be comfortable in this situation?" - "Fühlt sich der Vogel in dieser Situation wohl?" Nach den einzelnen Einschätzungen und Begründungen der Teilnehmer, sie nie sofort und somit direkt gegen diese Person wertete (also auch hier sehr diplomatisch vorging), erklärte sie dann an Ende, warum und woran man erkennt, ob er sich wohl fühlt oder nicht.
Auf das Clickertraining ging sie nur ganz kurz ein: sie ließ eine Person mal kurz verschwinden, um dann in der Gruppe festzulegen, was diese Person machen soll: einen bestimmten Hut nehmen, sich diesen auf den Kopf setzen und dann mit dem Hut sich auf einen ganz bestimmten Stuhl zu setzen.
Man konnte bei dieser "Vorführung" gut erkennen, wie diese Person anfangs überrascht auf das Clickern reagierte (sie wusste vorher nicht, daß sie beclickert werden wird, man sagte ihr beim Zurückkehren nur, daß sie eine ausgedachte Aufgabe erfüllen muss). Recht schnell erkannte die die Bedeutung des Clickern udn wir als Zuschauer, wie wichtig das richtige (also der Zeitpunkt) des Clickern ist: zu früh irritiert das den Beklickerten und er verfolgt eine falsche "Spur" und zu spät ebenso. So erkannten die Teilnehmer dann auch, wie man Click-Fehler auch wieder bereinigen kann.
So konnte der Mensch am eigenen und fremden Leib erleben, wie Clickern funktioniert.
Sie hat das Thema aber mal so 5-7 (incl. Vorführung) erläutert, denn auch sie ist (wennich jetzt nicht total irre) der Meinung, unsere menschliche Körpersprache und Stimmausdruck (aber auch zum richtigen Zeitpunkt!!) gibt mehr her als ein Click-Geräusch. Selbst bei ihren bebilderten Arbeiten mit Papageien konnte ich nie einen Clicker erkennen.
Vorbildlich und auch erwähnenswert war ihr Hinweis, man könne z.B. Schreien eines Papageies nicht einfach "wegclickern" oder durch sein eigenes Verhalten "eliminieren" (z.B. abdecken oder gar hinrennen und sich mit ihm beschäftigen = unwissentlich positive Verstärkung des Schreiens), sondern man kann kurzfristig und recht schnell das Schreien in ein weniger störendes und nervraubende "Tätigkeit" umfunktionieren (z.B. eine Glocke läuten) und eben auf dieses Gebimmel erstmal sofort reagieren (sonst setzt der Papagei bei Nicht-Beachtung der Glocke sofort wieder seine Stimme ein), aber dann auch sofort auf Ursachenforschung gehen und diese letztendlich "behandeln" (z.B. bei Aufmerksamkeitsschreien mehr und/oder andere interessante Beschäftigungsmöglichekeiten anbieten.
Oh je, anhand der Länge dieses Beitrags kann man schon erkennen, wie fasziniert ich von Dr.Susan Friedman und ihren Vorgangsweisen war!
hast Du diesen Beitrag schon gelesen?
Ja, jetzt, als ich den Beitrag wieder gelesen habe ... klar kennst Du den und ich habe mit Entsetzen festgelatellt, daß ich Dir ja eine Antwort schuldig geblieben bin
Céline schrieb:Ich hatte eine frage. ich glaube Friedman war auch da? wie war sie? was hat sie erzahlt?
Ich war von Susan Friedman positiv überrascht: sie ist eine Frau, die eine unheimliche Ruhe ausstrahlt, überhaupt nicht arrogant oder gar (ober)lehrerhaft ist , sie stand den Teilnehmern in den Pausen immer für Fragen zur Verfügung und hörte Dir auch zu! Sie selbst sagte am Angang ihres Beitrags, daß sie immer noch aus den Erzählungen und Erfahrungen anderer Halter noch dazulernen kann und die "Wissenschaft" oftmals neu gefasst bzw. revidiert werden muss.
Niemand (ich habe ja auch mit anderen Teilnehmern darüber gesprochen) kam sich einer im Gespräch mit Susan als Dummkopf oder Depp vor (obwohl mir beim Zuhören oft die Nackenhaare sträubten), auch solchen Leuten erklärte sie einen anderen, evtl. besseren Weg, um ans Ziel zu kommen. Sie sagte nicht den Leuten, "das ist total falsch", sie erklärte einen anderen Weg auszuprobieren und erklärte, warum der beschriebene Weg vielleicht bei diesem Papagei eben nicht so funktionieren könnte, weil, und dann kam die Erklärung (z.B. falsche Belohnung zum falschen Zeitpunkt, oder falsches Handling, welches für den Vogel somit immer als Bestrafung angesehen werden könnte - aber diese Erklärungen kamen freundlich, ruhig, ohne Anzeichen von Entsetzen oder Missbilligung. So hatte auch kein "dämlicher" Teilnehmer das Gefühl, dämlich zu sein oder gar von Susan als dämlich betrachtet zu werden. Susan ist nicht nur ein super Papageien-Spezialistin mit eben dem Erfolg, den sie zweifelsfrei hat, sondern auch eine hervorragende Psychologin, denn sie kann wunderbar mit Menschen umgehen und ihnen eine Wertschätzung entgegenbringen, was ich bisher bei deutschen parrot behavior consultants noch nie erlebt habe. Und das sogar in einer doch eher Fremdsprache für mich (englisch). Und, wenn man ihr eine Situation schildert, die eben positiv verlaufen ist, ist sie sich auch nicht zu fein, ein Lob (sogar oftmals mit der entsprechenden Erklärung für das Gelingen) hierfür auszusprechen.
Ich hatte nie den Eindruck, eine "Lehrerin" vor mir zu haben, die auf ihre Thesen pocht und nix anderes akzeptiert, sondern eher einen Kumpel, der mit mir (und anderen) seine Erfahrungen (mit einleuchtenden Erklärungen) austauscht.
Schade, daß wir in Deutschland keine "Friedman" haben!
Ich weiß jetzt nicht, was Du schon kennst, was sie erzählt hat, aber die hat z.B. bei dem Thema Beobachten und Körpersprache viele Bilder gezeigt und gefragt, was erkennt man jetzt als Körpersprache auf diesen Bildern und danach erklärt. "the bird, seems he to be comfortable in this situation?" - "Fühlt sich der Vogel in dieser Situation wohl?" Nach den einzelnen Einschätzungen und Begründungen der Teilnehmer, sie nie sofort und somit direkt gegen diese Person wertete (also auch hier sehr diplomatisch vorging), erklärte sie dann an Ende, warum und woran man erkennt, ob er sich wohl fühlt oder nicht.
Auf das Clickertraining ging sie nur ganz kurz ein: sie ließ eine Person mal kurz verschwinden, um dann in der Gruppe festzulegen, was diese Person machen soll: einen bestimmten Hut nehmen, sich diesen auf den Kopf setzen und dann mit dem Hut sich auf einen ganz bestimmten Stuhl zu setzen.
Man konnte bei dieser "Vorführung" gut erkennen, wie diese Person anfangs überrascht auf das Clickern reagierte (sie wusste vorher nicht, daß sie beclickert werden wird, man sagte ihr beim Zurückkehren nur, daß sie eine ausgedachte Aufgabe erfüllen muss). Recht schnell erkannte die die Bedeutung des Clickern udn wir als Zuschauer, wie wichtig das richtige (also der Zeitpunkt) des Clickern ist: zu früh irritiert das den Beklickerten und er verfolgt eine falsche "Spur" und zu spät ebenso. So erkannten die Teilnehmer dann auch, wie man Click-Fehler auch wieder bereinigen kann.
So konnte der Mensch am eigenen und fremden Leib erleben, wie Clickern funktioniert.
Sie hat das Thema aber mal so 5-7 (incl. Vorführung) erläutert, denn auch sie ist (wennich jetzt nicht total irre) der Meinung, unsere menschliche Körpersprache und Stimmausdruck (aber auch zum richtigen Zeitpunkt!!) gibt mehr her als ein Click-Geräusch. Selbst bei ihren bebilderten Arbeiten mit Papageien konnte ich nie einen Clicker erkennen.
Vorbildlich und auch erwähnenswert war ihr Hinweis, man könne z.B. Schreien eines Papageies nicht einfach "wegclickern" oder durch sein eigenes Verhalten "eliminieren" (z.B. abdecken oder gar hinrennen und sich mit ihm beschäftigen = unwissentlich positive Verstärkung des Schreiens), sondern man kann kurzfristig und recht schnell das Schreien in ein weniger störendes und nervraubende "Tätigkeit" umfunktionieren (z.B. eine Glocke läuten) und eben auf dieses Gebimmel erstmal sofort reagieren (sonst setzt der Papagei bei Nicht-Beachtung der Glocke sofort wieder seine Stimme ein), aber dann auch sofort auf Ursachenforschung gehen und diese letztendlich "behandeln" (z.B. bei Aufmerksamkeitsschreien mehr und/oder andere interessante Beschäftigungsmöglichekeiten anbieten.
Oh je, anhand der Länge dieses Beitrags kann man schon erkennen, wie fasziniert ich von Dr.Susan Friedman und ihren Vorgangsweisen war!
Liebe Grüße
Gitti
Gitti