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Handaufzucht = Fluch oder Segen?
#21
Endlich mal ne richtige Antwort, danke.

(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Meine Meinung und Erfahrung voraus: in den wenigsten Fällen mit einem „Problemvogel“ findet man miserable Haltungsbedingungen, noch einen schlechten Halter vor.

Die meisten Halter geben sich die größte Mühe!!!!!!!

Mühe geben reicht eben nicht, der gute Wille is nett zählt aber nicht wirklich.
Ich habe mir früher auch äußerste Mühe gegeben und immer "alles" für meine Vögel getan....
und dabei eklatante Fehler gemacht.

Vielleicht definieren wir aber auch gute Haltungsbedingungen verschieden, ich hab nu mal extrem was gegen Einzelhaltung und Montanakäfige.

(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Meiner Meinung nach ist der wichtigste Grund einer HZ der möglichst höchste zu erreichende Preis im Verkauf. Die Nachfrage einer HZ mit früher Gewöhnung an den Menschen ist enorm und wird u. a. in der Presse, von Züchtern , Händlern am Leben gehalten.

Stimmt teilweise (nur teilweise, weil ich auf dem privaten Markt meine Naturbruten genauso teuer verkaufe wie andere ihre HZ), ist moralisch auch bestimmt verwerflich, nimmt den neuen Besitzer aber nicht aus der Pflicht, sich zu informieren und entsprechend zu handeln.
Sollte der neue Besitzer das tun, wird er feststellen müssen, daß Handaufzuchten sehr wohl in der Lage sind, völlig natürliches Verhalten zu zeigen.

(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Nicht selten nennen Züchter als Grund, dass die Elterntiere ihren Nachwuchs nicht füttern, verstümmeln, rupfen oder töten. Diese Verhaltensweisen sind sehr oft zu beobachten, wenn in der Aufzucht des Zuchttieres Störungen auftraten.

Nicht selten ist das sogar bei Naturbruten der Fall (Edels und Kakadus sind bekannt dafür, Amas und Graue können es auch).

(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Als typisches Beispiel zu nennen, sind die zeitweilig aggressiven Kakadus, die plötzlich Partner und Halter heftig angreifen, was in der freien Natur noch nicht beobachtet werden konnte.

Hatte ich (ist zum Glück nun 20 Jahre her) mit einem völlig fehlgeprägtem WHK-WF-Hahn.

Ich konnte aber bei keiner HZ, die ich kenne und die in der Zeit geschlechtsreif wurden, derartige Ausfälle beobachten.
Vielmehr sind grade die HZ-Hähne (die ja nach Eintritt der Geschlechtsreife soooo böse werden sollen) alle komplett unterm Pantoffel ihrer Frauen.

(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Hinzukommt, dass nicht selten ein oder zwei Gelege vom Züchter aus dem Nest genommen werden. Eine Erklärung dafür ist u. a., weitere Nachgelege zu produzieren und somit eine größere Jungtierzahl pro Paar und Brutsaison zu erreichen.

Da hast Du recht mit, es gibt solche Züchter...aber bitte verallgemeiner das nicht.
Aus eigener Erfahrung behaupte ich, daß eine Naturbrut viel weniger Arbeit für den Halter/Züchter bedeutet und damit für sich rentabler ist, der normale Hobbyzüchter wird den Teufel tun und sich diesen Streß aufladen (nagut, vielleicht einmal, aber spätestens dann hat ers kapiert Zwink).

(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Der ständige Abbruch des Brutvorgangs könnte zu Störungen der Paarbindung sowie zur physischen Störungen des Weibchens durch ständige Nachgelege führen und für die Elterntiere und Küken stellt die Entnahme einen erheblichen Stress dar!

Dazu habe ich keinerlei Erfahrungen, da ich das vorsätzliche Produzieren von Nachgelegen sowieso völlig ablehne.

(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Die spezifische Lactobazillen und Enzyme werden zwar dem Spezialfutter mittlerweile zugesetzt, aber die typische Mikroflora, die bei der natürlichen Aufzucht von den Elterntieren beim Füttern den Jungtieren weitergegeben wird, fehlt.
Handaufgezogene Jungvögel sind krankheitsanfälliger.

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Studien, die diese Störungen wissenschaftlich belegen und dabei wurden verschiedene Verhaltensweisen untersucht.

Das widerum ist entweder veraltet oder blanker Unsinn.
Die entsprechenden Lactobazillen und Enzyme gibts kostengünstig beim Tierarzt und werden gewöhnlich vom Züchter entweder bereitgehalten oder eben schnell besorgt.

(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Verhaltensstörungen sind wesentliche Indikatoren für Leiden.

Besonders Verhaltensstörungen wie Federrupfen, Schreien und Bewegungsstereotypien.

Bei vielen isoliert handaufgezogenen Papageien sind diese Verhaltensstörungen derart ausgeprägt, dass eine den Anforderungen des Tierschutzes entsprechende Haltung kaum noch möglich ist.
Dies stellt eine nach Art, Intensität und Dauer so gewichtige Beeinträchtigung des Wohlbefindens dar, dass bei diesen Tieren von länger andauernden, nicht selten lebenslangen erheblichen Leiden auszugehen ist.

Sorry, klar gibt es diese extrem gestörten HZ, hab ich nie verleugnet,
aber wie viele Rupfer, Schreier, Hospitalisten, Gattenmörder usw. gibts bei den WF / Naturbruten?
Alle diese Verhaltensweisen kannte ich schon von Kakadus, als es noch gar keine HZ zu kaufen gab, also scheint mir zumindest der kausale Zusammenhang zwischen Aufzuchtform und Fehlverhalten fraglich.

(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Ich persönlich sehe jede Verschlechterung des psychischen oder physischen Zustand eines Tieres als Schaden an. Die v. g. Verhaltensstörungen erfüllen in aller Regel diese Definition, zumal diese Verhaltensstörungen zu weiteren körperlichen Schäden führen.

Stimme ich zu, nur eben immer noch nicht, daß es an der Aufzuchtform liegt Zwink

Ich gebe gerne zu, daß ich lange die gleiche Meinung vertreten habe wie Du, aber ich musste mich Durch meine Vögel und die meiner Bekannten eines Besseren belehren lassen, also durch die HZ selbst.
Immerhin beweisen meine WHKs ja gerade mal wieder, daß 2 HZ sehr wohl zur natürlichen Aufzucht von Jungen in der Lage sind...
nun zu behaupten, HZ könnten das nicht, wär reiner Realitätsverlust heimlichlach.
Daß ich immer die berühmten Ausnahmen erwischt habe, glaube ich nun wirklich nicht, dazu waren es zu viele Vögel insgesamt.

sonnige Grüsse aus dem Pott
Alles sagten, das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht. (Hilbert Meyer)
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#22
Hallo,
(13.07.2010, 21:17 )petrats4 schrieb: Als typisches Beispiel zu nennen, sind die zeitweilig aggressiven Kakadus, die plötzlich Partner und Halter heftig angreifen, was in der freien Natur noch nicht beobachtet werden konnte.

Zwink Kann man meiner Meinung nach in der freien Natur überhaupt nicht beobachten, dass aggressive Kakadus "ihre Halter" angreifen! Ich glaube, diese Spezies (Halter), die gibt's da gar nicht! Zwink

(14.07.2010, 09:56 )Zebulon schrieb: ..., also scheint mir zumindest der kausale Zusammenhang zwischen Aufzuchtform und Fehlverhalten fraglich.

Auch ich sehe den kausalen Zusammenhang nicht zwischen Aufzuchtform und Fehlverhalten. Ich sehe den Zusammenhang zwischen Fehlverhalten und dem späteren Leben - erlerntes Verhalten, aber eben nicht aufgrund der Aufzuchtsform.
Bilder sagen oft mehr - einfärben wollte ich die Vögel nicht, sie sind und bleiben hellrot - eben nicht weiß pardon
Nestgeschwister - gleiche Eltern - gleiche Aufzuchtform - gleiches Geschlecht 14 Jahre später ....
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Viele Grüße
Susanne
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