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Zurück vom Frei-Flug-Seminar in Frankreich!
#1
Hi,

bin wieder gut zuhause angekommen und noch überwältigt von manchen Eindrücken!

Es war zwar sehr anstrengend, da es in englisch und französisch abgehalten wurde, aber dennoch wollte ich es nicht missen.

Vieles war mir nicht neu, vor allem das Wort GEDULD und wiederholen sind sehr oft gefallen wie auch das Wort Körpersprache - nur habe ich an einigen Beispielen selbst bemerkt, daß ich unbewusst, z.B. das Handling mit dem "aggressiven" Henry, aus Zeitmangel (und daher mit schlechtem Gewissen) doch richtig gemacht habe!

Es gab einige Vorfälle, die so faszinierend waren ...

z.B. eine Amazone, die nur auf einen Stock, aber nicht auf die Hand oder Arm stieg - jahrelang - nach 2 Tagen saß sie ganz gelassen auf dem Arm.

Oder mein neuer Freund Bebe, eine Amazone, die anfangs nur zu Männer flog (sie mochte keine Frauen und biss sie, wenn sie nur den Versuch machten, sich ihr in Schnabelerreichbarkeit zu nähern (obwohl die Besitzerin eine Frau war und auch nur sehr vorsichtig mit einem Stock wieder von den Männern nehmen konnte) - am dritten Tag musste ich mit Bebe sogar auf die Toilette, weil sie einfach nicht mehr von mir weg wollte und ich die Versuche von Isabel, sie wegzunehmen, "drucktechnisch" nicht mehr aushielt.Trippel

Ein Weisshaubenkakadu, der (leider noch) an einer Leine gehalten wurde, da er nicht trainiert war auf Rückruf, entkam während einem Vortag seiner Voliere und tanzte oben drauf rum - wenn er abgehoben hätte und die Reithalle erobert hätte ... aber Igor Maskin, der dem Kakadu total fremd und unbekannt war, schaffte es in wenigen Sekunden, die Aufmerksamkeit des Kakadus auf sich und seinen Unterarm zu lenken, so daß es wie ein Kinderspiel aussah, wie er ihn dann (nach ein paar Krauleinheiten und Leckerli-Gabe und Lob) wieder in die Voliere setzen und wir mit dem Vortrag weitermachen konnten.

Naja, ist alles noch sehr "wirr" - ich weiß, aber ich muss mich erstmal sortieren..... und versuchen, das umzusetzen, was ich gehört und gesehen habe!
Liebe Grüße
Gitti
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#2
Hallo Gitti,

ih habe von diesem Seminar gehört, kann es mir aber irgendwe nicht vorstellen z.B. mit Jones auf der Schulter einkaufen zu gehen und Ihn zu Holen des Brotes zu bewegen. Ich darf aber sicher sein, dass Du Deine Eindrück und Erfahrungen niederschreibst und uns somit teilhaben läßt??

Volker
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#3
Hi,

nein, es ging hier nicht darum, mit Papageien Einkaufen zu gehen oder sie zum Bäcker zu schicken, um die Brötchen zu holen (wenn auch mancher evtl. aus diesem Grund dieses Seminar besucht haben sollte).

Ein großer Teil des Seminars bestand darin zu erlernen, das Vertrauen der Papageien soweit aufzubauen, daß man sie eben gut handeln kann, ohne Stress oder gar Gewalt (Gewalt jetzt auch mal als Zwang gesehen) und daß sie sogar meist erst Interesse und dann Spass an der Sache haben sollen. Ist das Vertrauen in den oder die Halter dann mal gefestigt, kann man es sogar soweit ausbauen, daß man sie auf den freien Flug draußen "trainieren" kann und sie auch auf Kommando zurückkommen (gut, das wäre ein Schritt, vor dem ich selbst sicher zurückschrecken würde, es sei denn ein Rückruf klappt in 100 Fällen auch zu 100 % - aber soweit bin ich ja noch lange nicht).

Für mich interessant war, daß meine eigenen Erfahrungen, die ich all über die Jahre gemacht habe, mit vielen Rückschlägen und dennoch irgendwann von Erfolg gekrönt, sich bestätigt haben: man muss unbedingt die Körpersprache eines Papageis "lesen" können und ihn bdaher so richtig "studieren" - viele Körpersignale sind gleich, jedoch reagiert nicht jeder Papagei entsprechend auf die "Auslöser"! Viele Papageien haben eine teilweise unbekannte Vorgeschichte und manche "normale" Situation kann, auch für den erfahrenen Papageienhalter, eine total unerwartete Reaktion auslösen. Und umgekehrt!

Geduld, Geduld, Geduld - aber worin besteht diese Geduld? Geduld zu beschreiben ist schwierig, weil wir vielleicht oftmals die kleinen Fortschritte nicht erkennen? Oder weil wir (auch ich) oftmals denken, es müsse alles schneller gehen? Ein armer Papagei, der nicht aus dem kleinen Käfig kommen will, ist doch Tierquälerei! NEIN, wenn ER nicht will, weil er noch nicht dazu bereit ist, ist ok. Irgendwann wird er kommen, man muss halt nur die richtige Geduld aufbringen und ihn evtl. geduldig darauf vorbereiten, ihn animieren, aber niemals unter Zwangsausübung!

Ich sagte ja schon zuvor, ich war fasziniert, wie die beiden Amazonen in den paar Tagen ihre Besitzer als Lügner hinstellten - der eine liebte plötzlich auch Frauen, der andere ging plötzlich anstatt nur Stock auch auf den Arm oder gar Hand. Wenn ich es nicht selbst gesehen und erlebt hätte, würde ich's nicht glauben! Denn eines wurde mir wieder bestätigt: Papageien sind neugierig, aber auch vorsichtig, je mehr man sie bedrängt, desto größer wird ihre Vorsicht, je mehr man ihnen die Wahl läßt (z.B. auf einen Arm anstatt Stock zu steigen), desto erfolgreicher ist man damit und auch dazu braucht man ganz einfach Geduld! Immer wieder anbieten, reagiert er nicht innerhalb von wenigen Sekunden, Arm wieder weg und ein paar Minuten einfach mal wieder nachfragen und evtl. mit einem Leckerchen locken. Und wenn er nur das Füßchen in Richtung Arm bewegt, ist das schon der erste Erfolg und er wird weiter vorangehen, wenn man dann nicht die Geduld verliert und ihn in irgendeiner Form bedrängt. Irgendwann wird das Handaufsteigen zum Automatismus - sie steigen ganz selbstverständlich auf und genauso funktioniert es mit allen "Kommandos", wenn man die Geduld aufbringt, es langsam und geduldig immer wieder zu üben.

Ebenso wurde erläutert, wie man Beissen und Schreien "umpolen" kann, nur, das muss ich mir noch mal ganz langsam durch den Kopf gehen lassen (sacken lassen), um das genauer zu erklären (Erklärungen sind ja auch nicht ganz so einfach pauschal abzugeben), aber auch hier ist viel Geduld erforderlich.

Was mir auch gut gefallen hat, gerade zum Thema Beissen und Schreien, daß Prof.Dr.Susan Friedman diese Untugend nicht einfach "per Klick" (Clickern war nur mal so 5 Minuten am Rande ein Thema) auslöscht, sondern sehr wohl darauf hingewiesen hat, daß dieses Verhalten dem Halter ein Signal gibt, wobei man ebenso auch die Ursache (=Auslöser) ergründen und "auf Normalmaß" bringen sollte. Man kann einem Papagei, der vor Langeweile schreit, das Schreien "abgewöhnen", indem man ihn lernt, ein anderes Signal zu benutzen (z.B. das Läuten einer Glocke), aber dennoch darf man den Auslöser, also die Langeweile, nicht "unbearbeitet" lassen. Und anfangs muss man wirklich reagieren, wenn er, anstatt zu Schreien die Glocke läutet. Denn auch wir müssen lernen, die Sprache und die Wünsche, die Ängste und Sorgen unserer Papageien zu verstehen.
Liebe Grüße
Gitti
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#4
Danke Gitti für Deine ausführlichen Informationen, es liest sich wirklich interessant und ich bin sicher es war sehr spannend. Ich denke dass wie Du es beschreibst vielleicht der Titel des Seminars etwas "unglücklich" gewählt war, denn es ging doch darum die Tiere zu verstehen, ihre Hemmungen abzubauen bzw. "umzupolen", wie ich Deinen Beispielen entnehme (schreien, Amazone-Mann-Frau, etc.) ... - und nicht vorrangig um "Freiflug", oder?

Ich bin schon sehr auf Deine Fortsetzung gespannt Ja

Also wenn du einiges wiedergeben, erklären und rüberbringen kannst, ich bin sicher viele warten darauf. Knuddlel1
Gruss aus der Schweiz von
Inge
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#5
Hallo Gitti,

eben ist Marcus wieder in sein Hotel zurück nach einem Besuch bei mir zu Hause... es war der Wahn!!! Meine Et die alle beisst und ging mit Marcus um, oder er mit ihr als wenn sie sich schon lange kennen würden. Er konnte mir mit Floh und Et`s Freiflugtraining sehr helfen. Ich weis jetzt auch warum das Frei fliegen soooo wichtig ist für einen Vogel. Und mit fliegen meine ich wie Marcus das fliegen was nicht daselbe ist wie in einer Wohnung oder Voliere.

Ich habe nur an diesem Nachmittag sehr viel gelernt und werde bei dem nächsten Seminar dabei sein.


Et hat zum Beispiel heute Sachen gemacht, als wenn ich schon lange geübt hätte!!!!!


Grüssli Noelle
Grüessli Et, Floh, Wendi,Bandit,Sina, Snowi und Noelle

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#6
Noelle,

na, jetzt bin ich aber auch erleichtert, denn genau diesen Eindruck hatte ich auch von Marcus und einigen anderen. Gestern telefonierte ich noch mit kakadei und erzählte ihr von meinen Eindrücken und erwähnte noch, daß es mich nicht wundern würde, wenn ET und Floh plötzlich mit Marcus' Hilfe (oder Training) eben die Dinge tun, an der man monatelang arbeitet - und das innerhalb weniger Minuten/Stunden.

Ich schrieb ja selbst, wenn ich's nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, ich würde es nicht glauben!

Naja, jetzt weiß ich wenigstens, daß Du mir glaubst!Knuddlel1

Und man kann es wirklich lernen, es ist eigentlich doch recht einfach, oder? Wenn man die Neugierde eines Papageis so mal nebenbei wecken kann, alles mit Ruhe und einer unheimlichen Ausstahlung an Gelassenheit, hat man schon halb gewonnen und wenn man auch die kleinsten Fortschritte zu schätzen weiß, ist man auf dem richtigem Weg.

Hast Du Bilder machen können?
Liebe Grüße
Gitti
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#7
Ja, wichtig ist der perfekte und schnelle Ablauf des Trainers!
Im richtigen Moment die Belohnung/ Loben.
Und konsekuent.

Ich setzte zum Beispiel Et auf den Stuhl, wartete um ihr das Kommando zu geben zum herfliegen. Dabei hat Et schon gewusst dass jetzt etwas kommen sollte. Marcus sagte dann: sofort Belohnen!!!!!

Ich erwiederte: für was? Sie hat doch noch nichts getan!

Aber ja doch!!!! Sie sitzt auf dem Stuhl, wie ich es von ihr wollte!!!!

Oh Mann, ja, beide machten ihre Arbeit so perfekt in wenigen MInuten, als hätte ich Wochen geübt!!! Das braucht es überhaupt nicht!
Klar, Geduld ist wichtig und bis zur Perfektion geht es noch ne Weile...
und doch....ich habe nur gestaunt wie schnell Et begriffen hat, was Marcus und ich von ihr wollten.

Klar glaube ich dir...bin ja schon ne Weile Fan von Marcus und seiner Einstellung und Art und Weise die Vögel zu Trainieren und Halten.
Grüessli Et, Floh, Wendi,Bandit,Sina, Snowi und Noelle

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#8
Noelle schrieb:... eben ist Marcus wieder in sein Hotel zurück nach einem Besuch bei mir zu Hause... es war der Wahn!!!
Boahhh - welch Privilig, Einzelstunden ... Eek2 - Noelle wie kommt man zu sowas? Dein Wohnort liegt ja nicht gerade neben Dijon oder dem nächsten Flughafen? Was hat Marcus denn in Deine Gegend verschlagen? *garnichtneugierigbin*

Zitat:Ich habe nur an diesem Nachmittag sehr viel gelernt und werde bei dem nächsten Seminar dabei sein.
Ich bin sicher es war toll, und auch ich bin "neidisch" auf die die teilnehmen konnte. Ich jedoch hätte wohl echte Probleme einem Seminar in Fremdsprachen zu folgen, da Gitti ja schrieb es war fast nur in fanzösich und englisch?

Was mich persönlich intressieren würde (Gitti und/oder Noelle) - wie machen die es mit den Vögeln welche keine Belohnung/Leckerbissen wollen?
Gruss aus der Schweiz von
Inge
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#9
Schmoll1
Da wäre ich auch gerne dabei gewesen , schade das ich davon nix mitbekommen habe. Hätte mir sofort im Geschäft freigenommen !
@ Inge
Mit den Sprachen,ist das auch so ne Sache bei mir, aber da wäre ja noch Gitti gewesen ,Pfeif Zwink ! ( Für hinterher,wenn es vorbei gewesen wäre ,versteht sich Ja)

Liebe Grüße

Diana
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Váslav Havel
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#10
Diana schrieb:Schmoll1  
Da wäre ich auch gerne dabei gewesen , schade das ich davon nix mitbekommen habe. Hätte mir sofort im Geschäft freigenommen
Aber Diana Eek2 - der Termin "Freiflug-Seminar Dijon" stand seit vielen Wochen, d.h. sogar seit Monaten oben auf der Forumsseite als Vorankündigung/Termine ... Ja
Gruss aus der Schweiz von
Inge
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