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Normale Version: Krümel, Eumel und Negro
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Krümel - Die Erfolgsgeschichte eines Graupapageien

Krümel ist eine Handaufzucht (HA) und war von Anfang an ein kleiner Problemvogel. Sehr anfällig für Krankheiten, sie hatte Zehenfehler, fraß nichts außer Brei, teilweise wirklich zum Verzweifeln..... Aber mal von Anfang an:

Krümel wurde am 08. November 2003 als zweites Küken geboren. Sie kommt aus der Zucht meines Vaters, wo es bisher nie Probleme mit Krankheiten gab. Nur dieses Mal.

Als mein Vater die beiden Küken mit der fünften Woche zur HA nach Hause brachte, war es offensichtlich: Krümel hinkte von ihrer Entwicklung hinterher. Aber leider nicht nur ein paar Tage, nein gleich Wochen. Ihr Schnabel war noch vollkommen gerade, ihre Zehen hatten eine Fehlstellung und sie fraß nicht richtig, sondern sie würgte ihr Futter immer wieder hoch um es dann zu essen. Alles schien gegen sie zu sprechen, auch die TA, die wir anriefen, sagten alle, solch ein Vogel sei nicht überlebensfähig. Doch alles kam ganz anders.

Ich hatte gerade mein Abitur geschafft und somit sehr viel Zeit. Also hatte ich die beiden, Krümel und ihre Schwester, unter meine Fittiche genommen. Ich fütterte beide jeden Tag und spielte mit ihnen. . Krümels Schwester entwickelte sich auch ganz normal zu einem stattlichen Kongo-Graupapagei. Sie lernte schnell Fliegen und auch das selber Fressen funktionierte mit der 14. Woche wunderbar. Sie kam dann zu ihren neuen Besitzern.

Nur Krümel war noch bei mir. Sie konnte nicht fliegen, nicht fressen, nicht mal richtig auf einer Stange sitzen. Aber trotz ihrer schlechten Entwicklung ging es ihr sehr gut.

Da Krümel mittlerweile aber auch schon 13 Wochen alt war, in ihrer Entwicklung noch immer zurückhing und wir uns nicht sicher waren, ob eine fremde Person diesen Elan und Einsatz für Krümel aufbringen würde, hatten meine Eltern mir nach langem Hin und Her Krümel geschenkt.

Damit fingen die Sorgen und Nöte aber erst richtig an. Krümel musste weiterhin mit dem Babybrei gefüttert werden. Aber nur den speziellen, andere rührte sie nicht an. Dann war es soweit, dass ich Krümel nicht mehr mit dem Löffel füttern musste, sondern ihr den Brei lediglich auf einem flachen Teller geben musste und sie fraß den Teller ratzekahl leer.

Das war zwar schon mal ein kleiner Erfolg, denn sie fraß ja alleine, allerdings rührte sie noch immer nichts anderes an.

Ich probierte alles, d.h. sie bekam Körnerfutter, gekeimtes, normales, gekochtes, alles was es gab, aber es war nichts zu machen. Sie wollte nicht fressen. Ich probierte es mit Obst und Gemüse , aber alles schien vergebens zu sein. Sie fraß und fraß nichts außer ihrem Brei.

Und fliegen wollte sie auch noch immer nicht. Und das, obwohl wir ihr immer die Möglichkeit gegeben hatten es zu lernen.

Bis ich im Vogelforum vom Clickertraining gelesen habe. Das war unser erster Durchbruch. Ich fing an mit ihr zu clickern und versuchte ihr hiermit das Fliegen beizubringen. Und siehe da, nach einer Weile konnte sie kurze Strecken fliegen. Immer nur geradeaus und auch sehr schwerfällig, aber sie flog. Ich war so stolz auf meine Kleine, das ist unbeschreiblich.

Bis ich eines Tages, sie saß gerade auf meiner Schulter, merkte, dass sie sehr laut atmete. Ich hatte mich in der Zwischenzeit auch mit der Volkskrankheit von Graupapageien, Aspergillose, auseinandergesetzt und wusste, dass sie es auch haben könnte. Also suchte ich einen vogelkundigen TA in meiner Nähe und wurde auch fündig. Und das tollste war, er war nur 20 Minuten von mir entfernt. Ich fand es superklasse, damals.

Na ja, ich fuhr dann im März 2004 mit ihr zu dieser TA diese sie schaute sie an und ihre ersten Worte waren „Der ist aber gut im Futter.“ Ich dachte: Bitte was? Ich war froh, dass Krümel damals 465 g wog und war da auch stolz drauf. Immerhin mussten wir sehr dafür kämpfen, dass sie überhaupt richtig fraß, denn selbst ihren Brei verschmähte sie mittlerweile ab und zu. Na ja, die TÄ guckte sie sich an und sagte, die Nase sei verstopft. Sie machte Krümels Nase sauber und danach war es auch wieder gut. Ich hatte sie noch auf die Aspergillose angesprochen, und sie sagte mir, dass Jungvögel solch eine Krankheit nicht hätten. Ich als ahnungsloser Halter hatte ihr das geglaubt, leider.

Mittlerweile hatte ich Krümel auch schon ein wenig Obst/ Gemüse unter ihren Brei schmuggeln können. Das war für mich ein großer Durchbruch, der zweite.

Sie fraß das Gemüse zwar noch immer nicht roh, aber wenn es in kleinen Mengen in ihren Brei gemischt war, fraß sie es. Die einzige Frucht, die sie damals wirklich mochte und auch ab und zu mal roh gegessen hatte, war die Sternfrucht. Allerdings war diese dann aber auch nicht mehr immer zu haben in den Geschäften und nach einer längeren Pause verschmähte sie auch diese.

Aber wozu gibt es Clickertraining und so tolle Profis im Forum? Natürlich um mir zu helfen. Sie hatten mir damals geraten, Gemüse und Obst einfach ins Clickertraining einzubauen und Krümel zu belohnen, wenn sie in die Frucht reinbeißt. Und es kann jeder sagen, das sei Zufall, aber sie fraß auf einmal wesentlich mehr Obst und Gemüse, was ich ihr anbot. Das war dann unsere dritter Durchbruch. Aber es folgen natürlich noch viele mehr und die kleinen sollte man nie vergessen, denn erst die haben zu den großen Erfolgen geführt.

Allerdings folgt auf jeden Durchbruch auch etwas Negatives. Und es folgte. Krümel schrie mich an. Nicht weil ich ihr fehlte oder so..... Das war die ganze Zeit klar, denn sie schrie nur, wenn ich da war. Ich konnte sie kraulen, soviel ich wollte, sie schrie. Ich konnte mit ihr spielen, mit ihr knuddeln aber nichts half. Und ich war fix und fertig mit meinen Nerven. Wußte nicht, was los war und wie ich ihr helfen konnte.

Und sie fing auch wieder an laut zu atmen, nun aber auch, wenn sie sich nicht angestrengt hatte. Zu diesem Zeitpunkt kam alles zusammen. Es war fürchterlich.

Ich fuhr dann wieder zu unserem TA. Allerdings war die ‚Expertin’ selber krank und hatte eine Vertretung, die auch ein bisschen Ahnung von Vögeln haben sollte. Ich war noch immer überzeugt davon, dass ich einen vogelkundigen Arzt vor mir stehen hätte. Ich nannte ihm die Probleme und endlich röntgte er sie.

Das Ergebnis der Untersuchung: Sie hatte ‚Luft im Magen’. Sie bekam Bird Bene Bac und alles wurde besser, wirklich, auch wenn es mir keiner glaubt. Nochmals sprach ich den TA auf Aspergillose an, und dieses Mal sagte man mir, mein Vogel hätte eine super Lunge und saubere Luftsäcke. Ich glaubte ihm.

Aber das laute Atmen wurde nicht besser und ich machte mir Sorgen.

Ich war noch ein drittes und letztes Mal dort und wieder wurde nur die Nase gereinigt. (Was ja hätte wirklich stimmen können, da sie Brei alleine aus einem Teller gegessen und sich dabei wirklich zugesaut hatte)

Ich fragte nach der Luft im Magen, da die anderen mir nicht sagen konnten, was es war. Ihre Antwort war „Sie sind selber schuld“. Auch auf meine Nachfrage, was ich falsch gemacht haben könnte, konnte sie mir nicht antworten. Und das war zuviel. Ein vogelkundiger TA hätte mir doch Tipps geben können müssen, oder?

Wir machten auch weiterhin Clickertraining und es lief immer besser. Krümel wurde aktiver und neugieriger. Sie fing an alleine zu spielen und auch neuen Dingen konnte sie mehr abgewinnen. Sie war im ganzen, für Krümels Verhältnisse, ein munterer und neugieriger Vogel. Bis auf das laute Atmen....

Drei Wochen nach meinem letzten TA-Besuch fuhr ich zur Tierklinik nach Hannover. Ich wollte Gewissheit, denn irgendetwas stimmte nicht mit ihr, auch wenn sie einen fidelen Eindruck machte.


Es war ein Montag, an dem ich nach Hannover fuhr, das erste Mal alleine auf der Autobahn, schon alleine das machte mich ja fast fertig. Als ich dann allerdings die Diagnose von Krümels Untersuchung hörte, war es noch viel schlimmer....

Sie hatten sie geröntgt, ihren Kot, den sie, kurz bevor wir da waren, abgesetzt und der fürchterlich gestunken hatte, (sie muss ihn die 2 Stunden angehalten haben) untersucht und mich dann wieder ins Behandlungszimmer geholt.

Ich war furchtbar aufgeregt, denn ich wusste ja nicht, was auf mich zukommt und die ganze Zeit habe ich meine kleine Maus schreien gehört.

Sie zeigte mir zuerst das Röntgenbild und fuhr mit ihrem Finger über eine große Fläche, die sehr aufgedunsen aussah. Ja, auch auf Röntgenbildern können Sachen so aussehen.

Die Luft im Magen.....

Krümel hatte zwar aufgehört zu schreien, aber ihre Mägen waren noch immer ‚aufgeblasen’. Und erst da erfuhr ich, dass Krümel Hefepilze hat. Ich wusste nicht, was das ist, und hatte auch keine Ahnung, woher das kommen konnte. Ich fragte die TÄ und sie sagte mir, dass viele Jungvögel, speziell HA, solche einen Befall von Hefepilzen hätten. Und endlich hatte ich meine Antwort, die mir die andere TÄ nicht geben konnte. Ich konnte im Grunde nichts dafür, da Krümel eh immer sehr anfällig ist für solche Sachen.

Allerdings war sie noch nicht fertig mit dem Röntgenbild.......

Sie zeigte mir Schatten in der Lunge und in den Luftsäcken, sehr gut sichtbar, und sagte mir, dass meine Krümel fortgeschrittene Aspergillose hätte.

Für mich brach in diesem Moment eine Welt zusammen, auch wenn ich mich darauf eingestellt hatte, aber ich hatte noch immer gehofft, Krümel sei nicht von dieser Krankheit befallen. Und dann auch noch fortgeschritten. Es war furchtbar, ich hatte es die ganze Zeit geahnt, aber nichts unternommen. Stattdessen hatte ich einer TÄ geglaubt die mehr Ahnung von allem anderen hat, aber nicht von Papageien.

Krümel war zu dieser Zeit gerade mal 9 Monate alt.

Das kleinere Übel war zu diesem Zeitpunkt, dass Krümels Ring abgemacht werden musste, da sie sich durch ihre Zehenfehlstellung die Füße wundgelaufen hatte.

Ich bekam Medikamente gegen die Aspergillose , die ich ihr drei Wochen am Stück geben und dann drei Wochen Pause machen musste.

Wir machten zu dieser Zeit vermehrt Flugtraining und ich war das erstemal froh darüber, dass sie ihren Brei so heiß und innig liebte,denn darüber bekam sie ab jetzt ihre Medikamente.

Allerdings merkte man ihr sehr schnell an, dass ihr diese Behandlung sehr zu schaffen machte, den einen Tag würgte sie, den anderen Tag saß sie wieder teilnahmslos auf ihrer Stange. Und sie verlor Gewicht. Und das nicht wenig. Sie wog zum Anfang der Behandlung 440 g und war nun auf einem Gewicht von 415 g. Außerdem wurde ihr Gefieder spröde und ihre Schwanzfedern wuchsen nicht mehr richtig nach oder brachen ab. Es war für Krümel eine harte Zeit und nach sechs Wochen fuhren wir wieder zur Kontrolle.


Die Aspergillose trat den Rückzug an und es ist schon wesentlich besser geworden, aber noch immer war sie nicht so gesund, dass man aufhören konnte. Und sie bekam wieder Medikamente. Wieder drei Wochen Therapie, drei Wochen Pause.

Und sie wog nur noch 400 g.

Es war zum Heulen, sie fraß und fraß, aber nichts regte sich. Die TÄ sagte, das Gewicht, was sie jetzt habe, müsse sie halten, sonst werde es gefährlich. Aber Gott sei Dank schien sie die nächsten Wochen nicht mehr viel abzunehmen. Lediglich ein paar Gramm, die zu verkraften waren.

Mittlerweile ist es Ende Juni und Krümel darf eine Pause machen von den Medikamenten. Dafür kam am 04. Juli, kurz vor ihrer erneuten TA Kontrolle, eine große Überraschung auf Krümel zu. Aber diesmal eine sehr positive.

Eumel zog ein!
Wer ist Eumel, fragt ihr euch sicherlich? Tja, dass Eumel plötzlich da ist, war eine Kurzschlussreaktion. Und die beste, die ich je hatte.

Da ich seit geraumer Zeit für Krümel einen Partner suche, der im gleichen Alter, ein Männchen und auch noch eine NB sein sollte, zog Eumel kurzerhand bei uns ein.

Eumel ist am 01. April 2004 geschlüpft und eine NB und auch noch ein Männchen. Und es war purer Zufall, dass ich ihn gefunden habe.

Im Vogelforum war eine Userin, die hatte ein Foto von ihren drei Babys reingestellt und dazugeschrieben, dass das Weibchen am nächsten Tag abgeholt wird, ein Männchen behalten sie und für eins suchen sie noch ein schönes Zuhause. Innerhalb von zwei Tagen war abgeklärt, dass ich das dritte Baby kaufen kann. Ich war überglücklich, aber Krümel ahnte noch nichts von ihrem Glück.

Ich machte mir allerdings auch ein wenig Sorgen, immerhin war Krümel lange Zeit alleine, ich war ihre Bezugsperson und wer weiß, ob sie Artgenossen überhaupt noch kannte????? Ich machte mir sehr viele Gedanken, aber trotzdem war ich glücklich einen Partner für meine Maus gefunden zu haben.

Nachdem wir Eumel abgeholt hatten und es schon reichlich spät war, setzten wir ihn in Ruhe in einen Käfig, damit er sich erst mal in seinem neuen Zuhause umsehen konnte.

Schon am nächsten Tag hatten wir ihn rausgelassen und die ersten Annäherungsversuche von Krümel musste er über sich ergehen lassen.

Krümel zeigte keine Anzeichen von Aggressionen, sondern empfing ihn, bildlich gesprochen, mit offenen Armen. Ich habe mich so sehr gefreut, dass die beiden sich offensichtlich nicht hassen, sondern daraus tatsächlich etwas werden könnte. Natürlich gab es ab jetzt für Krümel etliches zu lernen, was ich ihr nicht beibringen konnte, aber auch das hat sie liebend gern getan.

Nach einem Tag fraßen die beiden zusammen, wohlgemerkt Körner.....

Und Krümel entwickelte sich plötzlich zu einem fast normalen Graupapageien. Es war nicht zu fassen, ich war seit fast einem Jahr bemüht, ihr alles zu geben, was ich konnte (da noch kein Partner in Aussicht war), und nun sehe ich auf einmal, von heute auf morgen einen glücklichen kleinen Grauen vor mir. Ich freute mich riesig für Krümel, denn endlich schien sie sie selbst sein zu dürfen.

Allerdings schien es für sie doch stressig gewesen zu sein.....

Ihre Aspergillose wurde wieder schlimmer. Zum zweiten Mal fiel eine Welt für mich zusammen. Da wir noch immer täglich Flugtraining machen und sie nur noch Futter aus Menschenqualität zu fressen bekommt, hätte es ja besser werden müssen.....

Also bekam sie nochmals Medikamente.

Aber dafür lief zu Hause bei den beiden alles sehr gut. Sie mochten sich und die ersten Annäherungsversuche wurden gestartet.

Leider noch ein wenig grob und unerfahren versuchte Krümel bei Eumel eine Feder rauszurupfen, statt ihn zu kraulen. Aber er nahm ihr das nicht übel, leider war danach aber auch nicht mehr viel vom gegenseitigem Kraulen zu sehen.

Nach ca. 4 Wochen kam schon wieder ein Schock auf uns alle zu.

Es war Samstagabend, alle TÄ hatten zu und Krümel schleimte und roch sehr unangenehm aus ihrem Schnabel. Sie zog jedes Mal, wenn sie etwas berührte, einen langen Schleimfaden mit sich hinterher. Ihr Kot war nicht in Ordnung und sie roch wirklich bestialisch aus ihrem Schnabel.

Als erstes hatte ich in Hannover in der Kleintierklinik angerufen, weil dort ja immer ein Notdienst zur Verfügung stehen sollte. Leider konnte man mir dort nicht anders helfen, als mich an den Notarzt in Hannover zu verweisen. Dieser sogenannte Notarzt war der unfreundlichste TA, den ich je gehört habe. Ich war völlig aufgelöst und er wollte mir nicht helfen. Zitat: „Er wolle und könne nicht in die Behandlung der Tierklinik dazwischenfunken!“ Ich fand es unerhört, immerhin war Krümel mit diesem Leiden nicht in Behandlung und ich hatte noch immer keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich hatte mich im Internet durch sämtliche Seiten gelesen, um einen noch annähernd vogelkundigen TA aufzutreiben, aber keine Chance. Die, die ich anrief, waren, trotz dass sie im Internet standen, nicht vogelkundig. Aber Hut ab vor denen, denn sie sagten mir sofort, dass sie nichts machen könnten, da sie sich mit Vögeln nicht auskennen würden.

Ich machte mir immer mehr Sorgen, was wäre, wenn sie so schwer krank ist, dass der TÄ sie einschläfern muss? Solche Gedanken waren in diesen Momenten durch meinen Kopf geflogen. Es war furchtbar, nichts machen zu können und nur hilflos daneben zu stehen.

Also hatte ich nach einer halben Stunde Telefoniererei wieder in Hannover angerufen und statt mich abspeisen zu lassen, bat ich die Dame, mir einen vogelkundigen TA an das Telefon zu holen. Was dann auch prompt passierte.

Ich schilderte ihm die Lage und er meinte, dass es nach meinen Erzählungen nichts Ernstes sei, ich aber am Montag zur Klinik kommen solle. Sie hätte bis 6 Uhr Sprechstunde.

Gesagt, getan. Am Montag fuhr ich dann direkt nach der Arbeit nach Hannover und war um 17:50 da.

Nur leider war kein TA mehr da.......

Ich musste noch eine Stunde warten, bis die Notärztin da war. Und diese konnte Krümel dann nicht einmal richtig untersuchen, da sie alleine war. Das Resultat war, dass ich etwas unterschreiben musste, wo ich mich einverstanden erkläre, dass sie die Kleine stationär aufnehmen und im Fall der Fälle einschläfern konnten, wenn es nötig war.

Ich war am Boden zerstört. Woher sollte ich wissen, ob Krümel noch lebend zu mir zurückkommt? Ich wusste ja nicht einmal, was ihr fehlte. Und trotzdem musste ich sie da lassen.

Als ich wieder zu Hause war, hörte ich Eumel die ganze Zeit rufen. Es war schrecklich. Die beiden hatten gerade zusammengefunden und nun waren sie wieder getrennt. Und keiner wusste, was kommen würde.

Am nächsten Tag rief die TÄ bei mir an. Mein Herz sank vor Aufregung in die Hose, aber Gott sei Dank, hatte sie gute Nachrichten für mich. Krümel habe zwar eine vergrößerte Mund-Schlundkopfhöhle, das ist zwischen der Nase und dem Rachen, und da habe eine Gerstenspelze drin gesteckt, aber es sei nichts Ernstes. In diesem Moment fiel mir eine große Last vom Herzen. Ihr ging es gut und die Sorgen, die ich mir machte, waren unbegründet gewesen.

Allerdings sagte mir die TÄ, dass Krümel so etwas öfter passieren könne, da sie nun mal diese vergrößerte Höhle hat und daran nichts zu machen sei.

Obwohl, oder gerade weil Krümel nicht da war und Eumel sie sehr zu vermissen schien, habe ich ihn an diesem Tag das erste Mal aus der Voliere bekommen.

Anmerkung: Eumel hat die ersten 2 Wochen nur im Freiflugzimmer geschlafen, bis er soweit war, dass ich ihn das erste Mal in die Voliere setzen durfte. Allerdings hatte ich ihn aber auch die nächsten zwei Wochen dort nicht mehr herausbekommen.

Darum freute ich mich heute besonders. Ich wollte ihn nicht alleine in der Voliere lassen, da wir Krümel erst am nächsten Tag abholen konnten. (Teufel lass grüßen, denn das Auto war kaputt)

Am nächsten Tag, als mein Papa Krümel abholte, ging es ihr wieder prächtig. Sie hatte in diesen zwei Tagen zugenommen und ihre Schmerzen im Hals waren auch weg. Sie war wieder viel lebendiger. Und Eumel freute sich riesig.


Seitdem sind sie fast ausschließlich zusammen unterwegs. Was der eine macht, macht der andere auch.



So das war jetzt seeehr lang. Aber das ist Krümels Geschichte bis zum Winter 2004....
Danach ist bei Krümel und Eumel nicht mehr sehr viel passiert, außer das Krümel mittlerweile keine Behandlung mehr braucht, sie ist nämlich gesund Hupf
Im Oktober 2005 ist Charlie bei uns eingezogen. Eine ganz liebe NB. Leider ist er im März 2006 an einem Tumor erkrankt. Operation war erfolgreich und kurz danach folgte seine Partnerin Negro. Eine aggressive, launische und rupfende Graupapageiendame.
2 Wochen nach ihrem Einzug wurde Charlie plötzlich wieder krank. Gegen jede Erwartung hat sich unter der Brust ein weiterer Tumor gebildet und 3 Tage danach ist er morgens um 6 gestorben Heul
Negro konnte ich nicht mit den anderen beiden zusammensetzten, da es nur Klopperein gab und ich war so fertig, dass ich sie zurückgeben wollte....aber die alten Besitzer hatten schon einen neuen Sag_nix
Also blieb sie... nach ca. 1 Monat kamen die drei im Vogelzimmer zurecht, ohne Streitereien. Heute leben sie zusammen in der großen Voliere und Eumel lässt sich von ihr futtern und geht dann zu Krürmel um sie zu futtern Applaus
Also Gott sei dank ein Happy End. Sobald ich meine eigene Wohnung habe, bekommen die drei ihr eigenes Vogelzimmer und Negro endlich einen Partner.
Im übrigen hat Negro auch aufgehört zu Rupfen und ihre Launen sind um einiges besser geworden. Sie kann wieder fliegen und tut es wahnsinnig gerne. Bin also ganz stolz auf die Kleine.
Eine irre Geschichte! Hut ab von deiner Geduld und deinem Durchhalte Vermögen.

Ich wünsche dir und deinen drei Geier weiterhin viel Erfolg und Gesundheit. Hoffe wieder von den dreien zu hören...



Grüssli Noelle
Hallo,

ja eine wirklich lange Geschichte. Es ist wirklich wichtig einen kompetenten Tierarzt zu finden. Das Problem mit den Hefepilzen hatte ich bei meiner HA auch, allerdings hatten wir das nach einer Woche wieder im Griff. Man muss hier wirklich peinlichst genau auf das Futter achten, besonders bei Nüssen. Meine bekommen keine Erdnüsse mehr. Seitdem kaufe ich das Futter zu 80% bei http://www.ricos-futterkiste.de . Hier wird das Futter vorher im Labor überprüft.
Was mir allerdings zu denken gibt, ist wenn der Kot stinkt. Oder hat das was mit der Aspergillose zu tun??? Also das hatte ich bei meinen noch nicht, auch nicht als sie krank waren.

Den richtigen Partner zu finden ist immer ein großes Erlebnis. Auch ich habe nach 1Jahr eine NB zu meiner Maus dazugeholt. Die beiden sind ein richtiges Traumpaar und machen nichts mehr getrennt.
Ich denke damit hat Krümel einen echten Glücksgriff gemacht, welcher das ganze vorherige Leiden wieder wett macht.

Euch allen weiterhin viel Glück!
Hallo Jenmi,


warum keine ungerösteten Erdnüsse mehr? Meiner kriegt das oft.


Grüssli Noelle
Das Krümel so gestunken hat, lag daran, dass sich in der Mund-Schlundkopfhöhle ein Gerstenkorn eingenistet hat. Hat nichts mit der Aspergillose zu tun.
Nüsse bekommen meine auch sehr häufig. Und geschadet hat es garnichts. Da Graupapageien eh viel fetter essen sollten als andere papageien brauchen sie das auch.
Hi,

die Geschichte ging mir nahe - könnte ich doch auch so eine von Lady schreiben! Nur, dass es bei ihr leider kein Happy End gab.

Dass der TA die Hefepilze nicht erkannte ist schon erstaunlich. Das kann man doch schon riechen! Dieser Geruch ist unverkennbar.

Erdnüsse und Zirbelnüsse gelten mit als Hauptauslöser von Pilzerkrankungen (Aspergillose). Ich habe den Leidensweg über Jahre verfolgen können, so gibt es bei mir KEINE Erdnüsse mehr - nur eben die blaue Ültje Tüte, ungesalzen eben. Das sind die einzigen Erdnüsse, die garantiert pilzfrei sind und den Geiern nicht schaden, weil ohne Salz.

Eine Bekannte füttert ihren Grauen auch gelegentlich mit Erdnüssen, weil er die "so gerne kaputtmacht und doch nicht frisst". Allerdings werden gerade beim Öffnen der Nüsse die Pilzsporen eingeatmet. Das ist verantwortungslos!

Ich möchte Deine Freude über die Erfolge nicht abschwächen, aber Aspergillose ruht meist nur, ganz verschwindet sie äußerst selten. Du solltest in regelmäßigen Abständen Krümel inhalieren lassen. Über die Luftfeuchtigkeit und Außenvoliere muss ich Dir sicherlich nichts erzählen.Zwink

Bei Lady (Molukkenhenne) breiteten sich die Pilzsporen über Jahre langsam auch im Kopf aus. Durch andere Infekte und Antibiotikagaben blühte der Pilz leider auf. Am Ende war ihr Kopf total von Pilzen zerfressen. Meine vogelkundige TÄin, die auch an der Uniklinik in Gießen arbeitet, meinte, dass sie mal das Gehirn eines Grauen angelacht hätte. Der hatte sogar ein Loch im Kopf wegen der Pilze. Ich kann Dir nur sagen, dass man bei Aspergillose nicht vorsichtig genug sein kann! Regelmäßiges Inhalieren und eben KEINE Erdnüsse gehören dazu.

Ich wünsche Dir und Deinen Grauen weiterhin alles Liebe!!!

Herzliche Grüße

Chris
Hallo Chris,


na da höre ich ja Sachen über Erdnüsse! Und das zum erstenmal!
Es gibt extra Erdnüsse für Papageien im Fachgeschäft. Übrigens logisch ohne Salz! Ich denke kaum, dass die den Geiern schaden.
Nicht mehr als deine Ultje, denke ich. Werde aber mal schauen ob ich mich weiter schlau machen kann.
Vielleicht gibt ja hier noch Jemand seine Meinung dazu?


Grüssli Noelle
So, habe jetzt gesörft....ich hatte ja schon oft gelesen und weis dass ja auch, dass Erdnüsse viel Fett haben!!!

Underst jetzt lese ich von den Pilzen die sie haben....
Und das in der Schale. Also nur Erdnüsse ist ok in einem gesunden Mass.

Toll, dass dies Thema hier zum vorschein kam. Weis nur noch nicht wie ich das bei Et anstellen soll, dass es nicht mehr Täglich mehrere Erdnüsse geben wird! Und wenn, ohne Schale...


Grüssli und Danke...
Hallo zusammen,

die Geschichte von Krümel hat mich sehr berührt, da ich selbst einen Timneh-Graupapageien besitze, er wird im Oktober 21 Jahre), der bis vor ca. 5 Jahren nie krank war.
Gott sei Dank hat Krümel das alles gut überstanden.
Ich freue mich auch über mehr Geschichten und natürlich Fotos.

Jetzt zu den Erdnüssen:
Durch diese sogenannten (Vogel)Erdnüsse aus der Tierhandlung bekam meine Marco Aspergillose. Es war das Tollste überhaupt für sie, die Erdnüsse zu knacken und dann wegzuwerfen.

Im Jahr 2003 gab es schon mal eine Vorwarnung der Aspergillose, die aber der TA wohl nicht erkannt hat. Der TA sprach damals von einer Infektion, die er durch 3maliges Spritzen in den Griff bekam.

Als meine Marco im September 2005 plötzlich schwer atmete bin ich am nächsten Tag sofort zum TA gefahren und es wurde Aspergillose diagnostiziert. Gott sei Dank war die Aspergillose im Anfangstadium und wurde schnell entdeckt. Seither gibt es nur noch Ültje-Erdnüsse ungesalzen und die mag sie auch sehr gerne.

Ich wünsche Krümel und seinen Kumpanen, dass keine Aspergillose mehr auftritt - natürlich allen anderen Papas auch.

Liebe Grüße
Herebre



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