24.09.2008, 18:09
Hallo Michael
Ich habe mittlerweile weiter gesucht - jedoch leider nichts Wesentliches gefunden. Ich kenne Lars Lepperhoff persönlich und habe ihm eine Mail geschrieben, u.a. mit Deiner Beschreibung "Reaktion SBK Figo".
Mit feundlicher Genehmigung von Lars Lepperhoff (Obmann der Arbeitsgruppe für Sittiche und Papageien der EXOTIS SCHWEIZ, Redaktor der Zeitschrift Gefiederter Freund, sowie Auto diverser Bücher über Aras und Graupapageien etc.) darf ich seine Antwort hier veröffentlichen:
Meine Frage an Euch alle in diesem Zusammenhang:
Hat einer von Euch (evtl. Helmuth und/oder Peter) die von Lars Lepperhoff zitierte Ausgabe der AZ bzw. den Beitrag daraus und kann ggf. eine Genehmigung zur Veröffentlichung hier fürs unser Kakadu-Forum besorgen?
Ich habe mittlerweile weiter gesucht - jedoch leider nichts Wesentliches gefunden. Ich kenne Lars Lepperhoff persönlich und habe ihm eine Mail geschrieben, u.a. mit Deiner Beschreibung "Reaktion SBK Figo".
Mit feundlicher Genehmigung von Lars Lepperhoff (Obmann der Arbeitsgruppe für Sittiche und Papageien der EXOTIS SCHWEIZ, Redaktor der Zeitschrift Gefiederter Freund, sowie Auto diverser Bücher über Aras und Graupapageien etc.) darf ich seine Antwort hier veröffentlichen:
Lars Lepperhoff schrieb:Liebe IngeIch finde diese These ist sicherlich ein Versuch und Durchhaltungsvermögen (seiten des Halters) wert.
(...) Interessant, dass Du gerade jetzt von dieser Sonnenblumenkernenallergie schreibst. Ich bezog mich bei dem kleinen Hinweis im Buch insbesondere auf den Beitrag „Nackter Graupapagei“ von Sigfried Kirschke in den AZ-Nachrichten 4/2004. Anfang September war ich in Karlsruhe und hielt einen Graupapageienvortrag im Seminar der beiden Vogelveterinäre Dr. Britsch und Dr. Bürkle. Dabei kam auch eine Diskussion wegen zu fettreicher Ernährung zustande. Einesteils kann ja auch eine Heilung von Rupfern geschehen, wenn man Palmöl der Afrikanischen Ölpalme (Eleais guineensis) unter das Futter mischt. Etliche Graupapageien sollen so ihr Federkleid wieder vollständig entwickelt haben. So falsch ist das wohl nicht, wenn man bedenkt, dass sich frei lebende Graue von den Früchten dieser Palmen ernähren. Allerdings muss gesagt werden, dass diese Palmfrüchte lediglich einen Ernährungsbestandteil bilden und sich Graue nicht nur auf diese Palmen spezialisiert haben, wie in älterer Literatur oft zu lesen ist. Dr. Britsch warf dann ein, dass allerdings das Rupfen auch gerade wegen einer Fettallergie zustande kommt und dass somit eine Untermengung von Palmöl das Rupfen bei gewissen Individuen nur begünstigt.
Ich denke, dass hier einfach ausprobiert werden muss. Ein Grauer, der immer vor einem vollen Napf mit Sonnenblumenkernen sitzt und sich rupft, könnte doch nach und nach davon entwöhnt werden und weniger fetthaltige Sämereien vorgesetzt bekommen. Vielleicht bessert das Rupfen. Anderen kann eben gerade das Palmöl unter die Kerne und unter die Früchte gemischt werden. Verstärkt sich das Rupfen, dann kann das wohl nicht die Lösung gewesen sein. Doch vielleicht bessert es sich auch. Bei einem meiner Grauen besserte das Rupfen tatsächlich, doch ob es am Palmöl lag? Mit Dr. Rosina Sonnenschmidt hatte ich auch oft Diskussionen wegen Futterstress. Sie ist davon überzeugt, dass insbesondere Graue zu Rupfern werden, die stets vor vollen Näpfen sitzen und täglich viel zu viel Futter vorgesetzt bekommen. Ein interessanter Gedanke.
Bei Kakadus ist die Situation allerdings anders. Für sie sind zu viele Sonnenblumenkerne, im Gegensatz zu den Graupapageien, gesundheitsschädigend. Besser ist wohl, wenn sie nur sehr wenige oder gar keine erhalten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie mit dem Rupfen aufhören, wenn sie sie nicht mehr vorgesetzt erhalten. Was Du schreibst vom Kakadu Figo finde ich sehr interessant. Kakadus ernähren sich hauptsächlich von leichten Sämereien, insbesondere die australischen Arten. Sie können all das Fett, das in Sonnenblumenkernen enthalten ist, nicht verarbeiten.
Ich glaube, dass wir bei Grauen einfach vieles ausprobieren müssen. Einfach zu meinen, einer der rupft hat zu viele Sonnenblumenkerne oder einer der rupft, dem muss man Palmöl verabreichen, dann wird es wieder gut, greift sicher zu wenig weit. Aber, es könnte in der Tat auch ein solches Problem vorliegen. Solches auszuprobieren verlangt uns nicht viel ab, ist sich aber der Wert. Sicher muss man das Verhalten des Tieres aber langfristig über mindestens acht Monate beobachten. Ich denke, es sind nicht immer Langeweile oder falsche Partner, die zum Rupfen führen, sondern vielleicht auch ernährungsbedingte Fehler, die wir unbewusst begehen. Bei 99 Grauen kommt es gut, wenn wir mit reichlich Sonnenblumenkernen füttern, doch einer verträgt das nicht. So wie Herr Kirschke damals schrieb, scheint es aber ein verbreitetes Problem zu sein, dass viele Graue an einer Allergie an Sonnenblumenkernen leiden.
Ich hoffe, ich nicht noch mehr Verwirrung stiftete. Wenn man nur die Lösung zum Rupfproblem hätte!
Meine Frage an Euch alle in diesem Zusammenhang:
Hat einer von Euch (evtl. Helmuth und/oder Peter) die von Lars Lepperhoff zitierte Ausgabe der AZ bzw. den Beitrag daraus und kann ggf. eine Genehmigung zur Veröffentlichung hier fürs unser Kakadu-Forum besorgen?
Zitat:AZ-Nachrichten 4/2004 - Beitrag „Nackter Graupapagei“ von Sigfried Kirschke
Gruss aus der Schweiz von
Inge
Inge