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Schwarmhaltung
#1
Hallo,

immer wieder lese ich, dass man Papageien nicht im Schwarm halten kann.
Immer wieder lese ich, dass eine mögliche Schwarmhaltung spätestens bei Erreichen der Geschlechtsreife nicht mehr möglich ist.
Immer wieder lese ich, dass man Kakadus nicht mit Amazonen oder anderen Arten zusammen halten kann.

Ich habe aber auch gelesen, dass es irgendwo (wo, weiß ich nicht mehr) Schwarmhaltung von Papageien unterschiedlicher Arten gibt. Weiß von euch jemand, wo das ist, wo ich das gelesen haben könnte?

Ich wüsste gerne, ob jemand von euch auch Erfahrungen bzgl. Schwarmhaltung hat.

Ich wüsste gerne, welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt - ich denke hier im Forum speziell bzgl. Kakadus (unsere Erfahrungen bzgl. Aras, Amazonen und Afrikanern bringen wir auch gerne mit ein).

Viele Grüße
Susanne

P.S. Falls es schon ein Thema dazu gibt, bitte ich um einen Link zur näheren Information!
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#2
Hallo Uhu....

interessantes Thema da ich der Meinung bin das Schwarmhaltung artgerecht ist.

Ab wann ist es ein Schwarm?
Ich hatte 4 kakadus zusammen und das ging top gut. Kleine Eifersüchteleien...aber da war ICH der Grund.

Jetzt mit Sina geht das nicht mehr da sie panische Angst hatte vor 2 kakis. Nun lebt bei mir eine 3er Gruppe und eine 2er.
Grüessli Et, Floh, Wendi,Bandit,Sina, Snowi und Noelle

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#3
denke es kommt auf das Platzangebot an - aber in der NOP werden doch sehr große Gruppen gehalten.
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#4
Hallo Susanne,

hast Du ggf. in der "Papageien" von einer solchen Schwarmhaltung gelesen? Letztens war ein Mehrteiler über die Hyazinthara-Haltung zu lesen. Die wurden zusammen mit Gelbbrustaras gehalten...

Meine Berührungspunkte mit Schwarmhaltung, die mir aus dem Stehgreif einfallen:
1.) Unser letzter Besuch des LoroParque nebst LoroParque-Zuchtstation
Wenn ich mich recht entsinne, gab es dort Volieren, in denen unterschiedliche Papageienvögel (also Papageien und Kakadus) zusammengehalten wurden.
Ansonsten werden direkt im LoroParque ja die Kakadus in einer Gruppenvoliere gehalten (mittlerweile ist dort aber diese neue begehbare Voliere - "Katandra Treetops" oder wie das Ding heißt - errichtet und ich meine, die Kakadus wären da mit integriert).

2.) In dem Tierpark, aus dem unsere beiden Tritons sind, leben vier (ältere) Triton-Geschwister unserer beiden zusammen mit 3 oder 4 dunkelroten Aras. Das funktioniert weitgehend. Allerdings bekommen die Aras auch mal was auf die Nase, wenn sie die Kakadus mit ihrem Geschrei zu sehr nerven.

Ob Schwarmhaltung funktionieren kann oder nicht ist m.E. auch eine Frage der Einstellung, mit der ich Papageien halte. Übertrieben gesagt: Will ich ein Schmusetier oder ein Anschauungsobjekt?
Oder anderes gesagt: will ich in das Sozialgefüge der Papageien aktiv eingreifen (Schmusetier) oder möchte ich die Gruppe sich weitgehend selbst überlassen und nur passiv an ihnen Freude habe?

Und es kommt wohl auch immer auf die Tiere und ihr Wesen selbst an. Naturbruten werden es sicherlich leichter haben, ihre Stellung im Schwarm zu finden als Handaufzuchten.

Mit der richtigen Einstellung zu den Tieren bzw. der Haltung und genügend Platz kann man eine Schwarmhaltung durchaus umsetzen, denke ich. Aber pauschal zu sagen es geht bzw. geht nicht, wäre wohl schwarz-weiß gemacht.
Herzliche Grüße von Simone und den Tritons Cherokee und Cayenne
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#5
So eine Sache mit "Naturbrut oder Handaufzucht"

Ich habe eine Handaufzucht die integriert sich wunderbar.

Dann habe ich hier einen Wildfang sitzen die hat eindeutig mehr Probleme.... Nixweiss
Grüessli Et, Floh, Wendi,Bandit,Sina, Snowi und Noelle

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#6
Hallo Noelle,

Du weißt doch: Ausnahmen bestätigen die Regel Zwink !
Ich schrieb es ja schon, dass es immer auf das einzelne Wesen des Tieres ankommt.
Herzliche Grüße von Simone und den Tritons Cherokee und Cayenne
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#7
(08.01.2010, 11:18 )Ursula schrieb: denke es kommt auf das Platzangebot an - aber in der NOP werden doch sehr große Gruppen gehalten.

Genauso ist es. Der Platz ist der Dreh- und Angelpunkt. Natürlich ist Schwarmhaltung artgerechter und naturnäher als Paarhaltung, aber wenn sich Paare bilden und in Brutstimmung kommen, müssen sie auch ihr Territorialverhalten ausleben können - sonst muß man sie aussondern. Mir sind bei Kakadus nur NOP Stichting und die große Kakadu-Gemeinschaftsvoliere im Loro-Parque bekannt, wo das Zusammenleben mittlerer bis größerer Kakaduschwärme auch unterschiedlicher Arten problemlos klappt - im Vogelpark Walsrode auch mit Aras.
Die ständig wiedergekäuten "Glaubenssätze", die Susanne zu Recht zweifelnd zitiert hat, sind also so allgemein dummes Zeug. Sie stimmen nur, wenn nicht genug Platz da ist.

LG
Thomas
Liebe Grüße,
Thomas Braunsdorf
Tierheilpraktiker (Tätigkeitsschwerpunkt Papageien)
Lebensenergieberater Tier
Verhaltensberater Papageien
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#8
Hallo,
erst mal danke ich euch für die vielen Antworten. Ich möchte gerne dezidiert auf einiges eingehen - allein mir fehlt die Zeit im Moment. Ich denke Thomas Satz trifft meine "Zweifel" auf den Punkt:
(08.01.2010, 14:33 )Thomas B.-Tierheilpraktiker schrieb: Die ständig wiedergekäuten "Glaubenssätze", die Susanne zu Recht zweifelnd zitiert hat, sind also so allgemein dummes Zeug.
Diese ständig wiedergekäuten "Glaubenssätze" machen mich langsam ärgerlich.
Sie verhindern m.M.n. vieles, was möglich ist, und auch gut für Kakadus sein kann.
Morgen mehr dazu.
Viele Grüße
Susanne
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#9
Hallo,
noch mal danke für eure Resonanz, die Tipps und die Fragen.

Hintergrund meiner Frage ist die Tatsache, dass in diesem Jahr einige Kakadus „ausziehen“, dafür aber voraussichtlich einige neue einziehen werden – ist unsere Entscheidung ob ja oder nein.

Z. Zt. haben wir insgesamt 6 Außenvolieren für Kakadus (2x3m,2 à 6x3m, 5x8m, 15x2,5m, 5x7m) die wir einzeln/paarweise besetzen aber auch tlw. miteinander verbinden können, so dass es jederzeit auch möglich wäre, Vögel zu separieren. Wir möchten sie lieber im Schwarm halten.

Unsere Kakadus haben keine Nistmöglichkeiten. Sie schlafen nachts getrennt voneinander, Pärchen natürlich jeweils zusammen, nicht voneinander getrennt.

Und da gibt es halt die Literatur …. und die, wie Thomas es so schön formuliert hat, „ständig wiedergekäuten Glaubenssätze“, dass Gruppenhaltung nicht funktionieren kann…..

(07.01.2010, 22:57 )Noelle schrieb: Ab wann ist es ein Schwarm?
Ich hatte 4 kakadus zusammen und das ging top gut. Kleine Eifersüchteleien...aber da war ICH der Grund.
Jetzt mit Sina geht das nicht mehr da sie panische Angst hatte vor 2 kakis. Nun lebt bei mir eine 3er Gruppe und eine 2er.

Eine gute Frage, Noelle, ab wann ist es ein Schwarm? Also ich würde mal definieren: 2 – ein Paar, - drei eine kleine Gruppe, ab vier würde ich es schon als Gruppe bezeichnen. Schwarmhaltung – den Begriff beziehe ich hier eher auf Privathaltung, ich meine nicht den Schwarm aus Freilandbeobachtungen (damit wären auch wir platzmäßig überfordertMauer). Vlt. sollte ich besser von Gruppenhaltung schreiben, damit keine Missverständnisse aufkommen.

(08.01.2010, 12:25 )Cayenne schrieb: Meine Berührungspunkte mit Schwarmhaltung, die mir aus dem Stehgreif einfallen:
1.) Unser letzter Besuch des LoroParque nebst LoroParque-Zuchtstation
Wenn ich mich recht entsinne, gab es dort Volieren, in denen unterschiedliche Papageienvögel (also Papageien und Kakadus) zusammengehalten wurden.
Ansonsten werden direkt im LoroParque ja die Kakadus in einer Gruppenvoliere gehalten (mittlerweile ist dort aber diese neue begehbare Voliere - "Katandra Treetops" oder wie das Ding heißt - errichtet und ich meine, die Kakadus wären da mit integriert).

2.) In dem Tierpark, aus dem unsere beiden Tritons sind, leben vier (ältere) Triton-Geschwister unserer beiden zusammen mit 3 oder 4 dunkelroten Aras.

Danke, für die Hinweise. Da habe ich ja schon zwei kompetente Ansprechpartner, an die ich mich bzgl. deren Erfahrungen in der Gruppenhaltung wenden kann.
Oltmanns hält (hielt?) Molukken, wie ich gelesen habe, auch als Gruppe, allerdings leben in dieser Gruppe wohl nur Jungtiere (Papageien 3/2000).

(08.01.2010, 12:25 )Cayenne schrieb: Ob Schwarmhaltung funktionieren kann oder nicht ist m.E. auch eine Frage der Einstellung, mit der ich Papageien halte. Übertrieben gesagt: Will ich ein Schmusetier oder ein Anschauungsobjekt?
Oder anderes gesagt: will ich in das Sozialgefüge der Papageien aktiv eingreifen (Schmusetier) oder möchte ich die Gruppe sich weitgehend selbst überlassen und nur passiv an ihnen Freude habe?

Ich denke, das eine schließt das andere nicht aus. In einer unserer Gruppen leben 1,1 hellrote Aras zusammen mit 1,1 Goldnackenaras, zusammen mit 1,2 Harlekin / GB Ara und 1,1 Blaustirnamazonen. (Ist auch so ein „Glaubenssatz“, dass so eine „Schwarmhaltung“ nach Literaturangaben angeblich nicht funktioniert, wenn die Tiere geschlechtsreif werden. Die in der beschriebenen Gruppe sind alle schon geschlechtsreif.) Aber das sind eben Aras und Amazonen – keine Kakadus!

In der Gruppe kann ich mich problemlos mit jedem der einzelnen Vögel beschäftigen, obwohl es „feste“ Paare sind. Mir ist einfach der direkte Kontakt zu und mit meinen Vögeln wichtig – da bin ich egoistisch, ich möchte von meiner Papageienhaltung auch etwas haben, was mir gut tut! Es müssen nicht unbedingt Schmusevögel sein, obwohl ich auch gegen die nichts habe.

Ausschließlich als Anschauungsobjekt möchte ich meine Papageien sicher nicht halten! Dann kann ich auch in den Zoo gehen, da haben sie mehr Platz!

(08.01.2010, 12:25 )Cayenne schrieb: Und es kommt wohl auch immer auf die Tiere und ihr Wesen selbst an.
Aber pauschal zu sagen es geht bzw. geht nicht, wäre wohl schwarz-weiß gemacht.

Da hast du sicher Recht! Es kommt sicher auf die Tiere und den Platz an. Ich hielte es auch für „gefährlich“, öffentlich in einem Forum einen Rat zur Gruppenhaltung abzugeben. Was bei dem einen klappt, kann beim nächsten schon wieder ganz anders aussehen. Deshalb suche ich ja auch Ansprechpartner, die Gruppen (von Kakadus) selbst halten und auch über entsprechende Erfahrungen verfügen, wie es bei ihnen funktioniert. Was nicht heißt, dass es bei uns dann genau so klappt!

(08.01.2010, 13:07 )Noelle schrieb: So eine Sache mit "Naturbrut oder Handaufzucht"
Ich habe eine Handaufzucht die integriert sich wunderbar.
Dann habe ich hier einen Wildfang sitzen die hat eindeutig mehr Probleme.... Nixweiss

Ja, kann ich hier nur bestätigen. Die Möglichkeit der Integration in einen Schwarm ist auch bei uns von anderen Faktoren als von der Aufzuchtsform abhängig.

(08.01.2010, 11:18 )Ursula schrieb: denke es kommt auf das Platzangebot an - aber in der NOP werden doch sehr große Gruppen gehalten.

Danke, Ursula, NOP ist auch ein guter Tipp! Da war ich noch nie. Sind da unterschiedliche Familien zusammen, oder unterschiedliche Gattungen oder gleiche Gattung aber verschiedene Arten / Unterarten?
War da schon mal jemand von euch?

(08.01.2010, 14:33 )Thomas B.-Tierheilpraktiker schrieb: Die ständig wiedergekäuten "Glaubenssätze", die Susanne zu Recht zweifelnd zitiert hat, sind also so allgemein dummes Zeug. Sie stimmen nur, wenn nicht genug Platz da ist.

Ja, Walsrode waren wir auch schon. Damals haben wir die Vögel unter ganz anderen Gesichtspunkten angeschaut, also sehr selektiv wahrgenommen…. An eine sehr hohe Außenvoliere mit mehreren Aras kann ich mich (ziemlich dunkel) noch erinnern. Bei Aras gestaltet es sich für uns recht problemlos: die größte Gruppe hier sind 8 Großaras (4 Pärchen, davon 2 Hähnepärchen), alle geschlechtsreif, die einen großen (gemeinsamen) Innenraum und eine gemeinsame Außenvoliere bewohnen. Bei den Afrikanern leben 20 friedlich zusammen, auch nachts. Bei den Amazonen trennen wir nachts und bringen die Tiere aus verschiedenen Gründen paarweise unter.

Mir geht’s eher um Erfahrungen bei geschlechtsreifen Kakadus! Unsere größte (diesjährige) Gruppe bestand aus 1,1 Salomonen 1,1 GWK, 1,0 GWK, 2,0 GWK mit GWAmazone. Da hat’s geklappt – was ja noch gar nichts heißen will.

Für das kommende Frühjahr überlegen wir noch – auch, ob die Kakadus auf die anderen Volieren (also unterschiedliche Familien tagsüber zusammen) aufgeteilt werden, oder ob wir wieder eine/mehrere Kakadu-Gemeinschaftsvolieren besetzen.

Unser einzelner Goffin ist eh ein Problem, der hat sich bisher in keine Gruppe integrieren lassen und sogar die acht Aras an der Erde gehalten und ist stolz wie Oskar auf den Sitzästen herumspaziertKeule.

Viele Grüße
Susanne
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#10
also ich war vor ein paar Jahren in der NOP und da tummeln sich echt viele kakadus zusammen in einer Voliere - aber die Volieren sind traumhaft groß.

Wie die ihre Gruppen zusammenstellen oder mit "Verlusten" leben ist mir nicht bekannt.

Ein Besuch ist es aber Wert, weil es wirklich ein Erlebnis ist.
Aber auch im negativen Sinn, denn da wird einem erst bewusst, wie viele Papageien unüberlegt gekauft wurden oder anderweitig heimatlos sind.
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