14.03.2008, 23:09
Hi,
ich habe da kein Problem mit, werde im I-Net aber keinen Papageien-Striptease betreiben. Also kurz und stichwortartig:
Madame kam als Abgabenotfall aus dem Tierschutz mit über 20 Jahren Einzelhaltung auf dem Buckel zu uns. Sie hat sich zwar nicht gerupft, hatte aber eine extreme Käfig-Aversion: wir haben mit eigenen Augen sehen müssen, wie sie sich selbst an den Gitterstäben des Käfigs den Kopf blutig geschlagen hat.
Gemacht haben wir eigentlich nichts, außer ihr einen möglichst gleichmäßigen Lebensrhythmus zu bieten, mit möglichst vielen zeitlich halbwegs festliegenden Ritualen.
Daneben haben wir versucht ihr klarzumachen, dass wir sie respektieren, und ihre immer wieder gesagt, dass sie bei uns herzlich willkommen ist und nicht mehr weg muss, wenn sie bleiben mag.
Natürlich war da das Problem mit dem Käfig, und wir mussten sie natürlich einbuchten. Aber irgendwie hat es funktioniert, wohl über die Regelmäßigkeit, und ihre immer wieder zu erklären, dass sie nur mal kurz rein muss, weil wir einkaufen gehen.
Als sie nach einem runden halben/dreiviertel Jahr das erste Mal freiweillig zu ihrer Ruhepause in den Käfig geflogen sit, haben wir fast geheult. Heute zieht sie sich zurück, wenn ihr danach zumute ist. Auch wenn wir sie einbunkern weiß sie, dass sie immer weider rauskommt. Lediglich zur Nacht besteht sie noch auf einer letzten Putzminute, wenn wir sie in die Voliere bringen. Das hat sich aber ritualisiert und ist damit kein Problem mehr.
Sie hat sich ziemlich schnell um Chef der ganzen Gruppe gemausert und unterdrückt die beiden Corella-Männchen ohne Probleme mit links *grins*. Mit den anderen kann sie meisten ganz gut, sie ist extrem sozial (trotz der langen Einzelhaltung!). Aber wenn ihr jemand auf den Nerv geht oder im Weg rumsteht, wird nicht lange gefackelt, sonder erst geschossen, und dann gefragt (daher auch ihr interner Spitzname: Jane Wayne). Wenns zu schlimm wird und sie zum Schutz der anderen kurz in Einzelhaft kommt, schreit und wütet sie so lange, bis sie wieder bei anderen sitzen darf.
Mit geht nich so richtig, aber ohne geht noch viel weniger. Ich bin der Überzeugung, dass eine Trennung von den anderen bzw. eine Änderung der Lebensumstände überhaupt zu einer Katastrophe führen würde.
Viel mehr gibts dazu nicht zu sagen. Wenn ein Vogel mutmaßlich habituell rupft, aber ansonsten gut vergesellschaftet ist, gibt es nach meiner Erfahrung keinen Grund, die Situation zu ändern. Um hier eine Entscheidung im Sinne der Tiere zu treffen, müsste man sie schon sehr gut kennen, ihre individuellen Charaktere, ihre individuellen Bedürfnisse, ihr Biogramm, und und und.
Mag sein, dass die angeregte Änderung tatsächlich hilft, aber das kann man im Voraus nicht wissen. Und solange ich die Folgen nicht mit hinreichender Genauigkeit abschätzen kann, wäre ich bei solchen Veränderungen eher zurückhaltend.
Übrigens habe ich in den letzten Jahren so viele gerupfte Vögel gesehen, denen ich trotzdem eine gute Lebensqualität unterstellen würde, dass das Rupfen für mich nicht unbedingt so dramatisch ist, dass ich höchste Not sehe. Ich kenne mehr als einen Kakadu persönlich, die längst über das Rupfen hinaus sind und sich selbst die Brust oder die Beine aufbeißen. Vielleicht sieht sich Deine ATA mal Bilder von Mutilatoren an - dann sieht sie auch, was es heißt, wenn ein Papagei ein echtes Problem hat.
Alle hier, die Rupfer haben, bitte ich um Verzeihung, natürlich ist Rupfen sehr ernstzunehmen. Ich habe nur schon so viele "Nackte" gesehen, dass ich es kaum noch wahrnehme. Wenn einem aber ein Kakadu gegenübersitzt, man dreht sich um, geht weg, ist nach zwei Minuten wieder da - und der Vogel sitzt in einer großen Blutlache, hat sich eine tiefe Fleischwunde zugefügt und sieht einen nur groß an: das würgt wirklich das Herz zusammen.
ich habe da kein Problem mit, werde im I-Net aber keinen Papageien-Striptease betreiben. Also kurz und stichwortartig:
Madame kam als Abgabenotfall aus dem Tierschutz mit über 20 Jahren Einzelhaltung auf dem Buckel zu uns. Sie hat sich zwar nicht gerupft, hatte aber eine extreme Käfig-Aversion: wir haben mit eigenen Augen sehen müssen, wie sie sich selbst an den Gitterstäben des Käfigs den Kopf blutig geschlagen hat.
Gemacht haben wir eigentlich nichts, außer ihr einen möglichst gleichmäßigen Lebensrhythmus zu bieten, mit möglichst vielen zeitlich halbwegs festliegenden Ritualen.
Daneben haben wir versucht ihr klarzumachen, dass wir sie respektieren, und ihre immer wieder gesagt, dass sie bei uns herzlich willkommen ist und nicht mehr weg muss, wenn sie bleiben mag.
Natürlich war da das Problem mit dem Käfig, und wir mussten sie natürlich einbuchten. Aber irgendwie hat es funktioniert, wohl über die Regelmäßigkeit, und ihre immer wieder zu erklären, dass sie nur mal kurz rein muss, weil wir einkaufen gehen.
Als sie nach einem runden halben/dreiviertel Jahr das erste Mal freiweillig zu ihrer Ruhepause in den Käfig geflogen sit, haben wir fast geheult. Heute zieht sie sich zurück, wenn ihr danach zumute ist. Auch wenn wir sie einbunkern weiß sie, dass sie immer weider rauskommt. Lediglich zur Nacht besteht sie noch auf einer letzten Putzminute, wenn wir sie in die Voliere bringen. Das hat sich aber ritualisiert und ist damit kein Problem mehr.
Sie hat sich ziemlich schnell um Chef der ganzen Gruppe gemausert und unterdrückt die beiden Corella-Männchen ohne Probleme mit links *grins*. Mit den anderen kann sie meisten ganz gut, sie ist extrem sozial (trotz der langen Einzelhaltung!). Aber wenn ihr jemand auf den Nerv geht oder im Weg rumsteht, wird nicht lange gefackelt, sonder erst geschossen, und dann gefragt (daher auch ihr interner Spitzname: Jane Wayne). Wenns zu schlimm wird und sie zum Schutz der anderen kurz in Einzelhaft kommt, schreit und wütet sie so lange, bis sie wieder bei anderen sitzen darf.
Mit geht nich so richtig, aber ohne geht noch viel weniger. Ich bin der Überzeugung, dass eine Trennung von den anderen bzw. eine Änderung der Lebensumstände überhaupt zu einer Katastrophe führen würde.
Viel mehr gibts dazu nicht zu sagen. Wenn ein Vogel mutmaßlich habituell rupft, aber ansonsten gut vergesellschaftet ist, gibt es nach meiner Erfahrung keinen Grund, die Situation zu ändern. Um hier eine Entscheidung im Sinne der Tiere zu treffen, müsste man sie schon sehr gut kennen, ihre individuellen Charaktere, ihre individuellen Bedürfnisse, ihr Biogramm, und und und.
Mag sein, dass die angeregte Änderung tatsächlich hilft, aber das kann man im Voraus nicht wissen. Und solange ich die Folgen nicht mit hinreichender Genauigkeit abschätzen kann, wäre ich bei solchen Veränderungen eher zurückhaltend.
Übrigens habe ich in den letzten Jahren so viele gerupfte Vögel gesehen, denen ich trotzdem eine gute Lebensqualität unterstellen würde, dass das Rupfen für mich nicht unbedingt so dramatisch ist, dass ich höchste Not sehe. Ich kenne mehr als einen Kakadu persönlich, die längst über das Rupfen hinaus sind und sich selbst die Brust oder die Beine aufbeißen. Vielleicht sieht sich Deine ATA mal Bilder von Mutilatoren an - dann sieht sie auch, was es heißt, wenn ein Papagei ein echtes Problem hat.
Alle hier, die Rupfer haben, bitte ich um Verzeihung, natürlich ist Rupfen sehr ernstzunehmen. Ich habe nur schon so viele "Nackte" gesehen, dass ich es kaum noch wahrnehme. Wenn einem aber ein Kakadu gegenübersitzt, man dreht sich um, geht weg, ist nach zwei Minuten wieder da - und der Vogel sitzt in einer großen Blutlache, hat sich eine tiefe Fleischwunde zugefügt und sieht einen nur groß an: das würgt wirklich das Herz zusammen.
g,
hein
traue niemals einem Raptor :-)
hein
traue niemals einem Raptor :-)