Hallo Jonny,
sicher haben alle Vorschreiber damit Recht, dass man Papageien nicht alleine halten sollte. Eigentlich haben sie (= die Papageien - nicht die "Vorschreiber" ) es nicht verdient, ihr Leben ohne Vogelpartner zu verbringen. Je länger der Kakadu als Einzelvogel bei dir lebt, desto mehr wird er sich an dich binden, weil du für ihn mehr Zeit hast als die anderen Familienmitglieder. Desto schwieriger wird es nach Jahren auch werden, ihn für einen Vogelpartner zu interessieren.
Andererseits glaube ich dir, dass du eine solche Auskunft bekommen hast. Auch Th. Arndt und M. Reinschmidt schreiben in dem Buch "Amazonen: Freileben - Haltung - Ernährung - Zucht" auf S. 71:
Zitat Anfang: "Die Frage, ob man eine Amazone allein hält .... oder ob man zwei oder mehrere Tiere pflegt, .... ist heute für viele Tierschützer ein Reizthema. Oft propagieren sie die Einzelhaltung als Tierquälerei und verschließen die Augen zum einen vor unzähligen Beispielen, wo einzeln gehaltene Papageien sichtbar glücklich mit ihrem menschlichen Partner zusammenleben, zum anderen sehen sie die Bedürfnisse der Vögel aus einem subjektiv vermenschlichten Blickwinkel und erkennen nicht, dass die tatsächlichen physischen und psychischen Bedürfnisse von Tieren auf einem anderen Niveau liegen als die der Menschen. Wie oft gibt es auch hinsichtlich der Frage, ob Einzel- oder Paarhaltung, keine alleingültige Antwort." Zitat Ende
Sicher kann man einwenden, dass es ein Buch über Amazonen ist - aber diese Sätze halte ich für gültig für alle Papageien, auch für Kakadus. Die "Rupfer" die wir hier sitzen haben, sind überwiegend Hennen aus ehemaliger Alleinhaltung oder Hennen, die zuvor mit Hennen vergesellschaftet waren. Die meisten Hähne kommen auch nach 25 Jahren Einzelhaltung mit intaktem Gefieder hier an - vorausgesetzt die übrigen Haltungsbedingungen stimmten (Punch und Jonathan sind da keine "Ausnahmen" sie belegen nur die Tatsachen, deren Ausführungen hier zu weit führen würden!) Vielleicht wäre es interessant, das Verhältnis zwischen gerupfen Hennen aus stimmiger Alleinhaltung zu Hähnen aus stimmiger Alleinhaltung einmal zahlenmäßig zu erfassen aber das gehört dann nicht in dein Thema.
Es gab schon einige User hier, die anfangs über "ihren Einzelvogel" geschrieben haben. Sobald dieser Satz fällt, kommt sofort: "Du solltest aber über einen Partnervogel nachdenken." Manche treffen - begründet aus der eigenen Situation und den vorhandenen Möglichkeiten - die Entscheidung gegen einen Zweitvogel und für einen Einzelvogel. Dann schreiben sie hier nicht mehr - und das ist schade!
Dein Problem ist aus meiner Sicht im Moment eher, dass der Kakadu eingesperrt werden muss, sobald dein Mann kommt. Geht das noch lange so weiter, wird dein Kakadu auch lernen, dass du es bist, die ihn einsperrt. Und er wird schnell lernen, wann du es tust und entsprechend reagieren (auf dich und deine Versuche) - er wird anfangen, sich zu widersetzen und versuchen, dir zu entfliehen!
Anfangs hast du ihn eingesperrt, wenn er deinen Mann ins Ohr gezwickt hatte. Einige Tage später hast du ihn vlt. schon eingesperrt, wenn sich der Schlüssel in der Wohnungstür drehte. Wenn sich dein Kakadu dann widersetzt, wirst du versuchen, ihn einzusperren, wenn du die Schritte auf der Treppe hörst. Einige Tage später wirst du versuchen, ihn einzusperren, wenn das Auto vorfährt usw. usw.
Aber dein Kakadu ist einer der intelligentesten Papageien, die es gibt, sie lernen unglaublich schnell. Dein Kakadu wird (trotz zeitl. Differenz) das herannahende Auto allein vom Geräusch her mit dem Einsperren wegen der Ankunft deines Mannes in Verbindung bringen - er ist eben nicht dumm.
Eine Lösung dieses Verhaltens muss erst einmal herbeigeführt werden, bevor du in dem Partnervogel und der Außenvoliere das "Allheilmittel" suchst. Das sind beide nicht.
Trotzdem - ich möchte nicht missverstanden werden - bei uns tut es mir in der Seele weh, wenn ein Papagei (aus welchen Gründen auch immer) keinen Partner hat - wenn er zur "Einzelhaft" verurteilt ist! Ich persönlich kann es nur schwer ertragen!
Aber ich denke in deinem Fall ist das der zweite (oder dritte oder vierte ...) Schritt. Die Suche nach kostengünstigen Volierenteilen verursacht zwar Beschäftigung (böse formuliert: Aktionismus) - geht aber nicht in eine konstruktive Richtung im Hinblick auf Lösung des derzeitigen Problems.
Viele Grüße
Susanne
sicher haben alle Vorschreiber damit Recht, dass man Papageien nicht alleine halten sollte. Eigentlich haben sie (= die Papageien - nicht die "Vorschreiber" ) es nicht verdient, ihr Leben ohne Vogelpartner zu verbringen. Je länger der Kakadu als Einzelvogel bei dir lebt, desto mehr wird er sich an dich binden, weil du für ihn mehr Zeit hast als die anderen Familienmitglieder. Desto schwieriger wird es nach Jahren auch werden, ihn für einen Vogelpartner zu interessieren.
Andererseits glaube ich dir, dass du eine solche Auskunft bekommen hast. Auch Th. Arndt und M. Reinschmidt schreiben in dem Buch "Amazonen: Freileben - Haltung - Ernährung - Zucht" auf S. 71:
Zitat Anfang: "Die Frage, ob man eine Amazone allein hält .... oder ob man zwei oder mehrere Tiere pflegt, .... ist heute für viele Tierschützer ein Reizthema. Oft propagieren sie die Einzelhaltung als Tierquälerei und verschließen die Augen zum einen vor unzähligen Beispielen, wo einzeln gehaltene Papageien sichtbar glücklich mit ihrem menschlichen Partner zusammenleben, zum anderen sehen sie die Bedürfnisse der Vögel aus einem subjektiv vermenschlichten Blickwinkel und erkennen nicht, dass die tatsächlichen physischen und psychischen Bedürfnisse von Tieren auf einem anderen Niveau liegen als die der Menschen. Wie oft gibt es auch hinsichtlich der Frage, ob Einzel- oder Paarhaltung, keine alleingültige Antwort." Zitat Ende
Sicher kann man einwenden, dass es ein Buch über Amazonen ist - aber diese Sätze halte ich für gültig für alle Papageien, auch für Kakadus. Die "Rupfer" die wir hier sitzen haben, sind überwiegend Hennen aus ehemaliger Alleinhaltung oder Hennen, die zuvor mit Hennen vergesellschaftet waren. Die meisten Hähne kommen auch nach 25 Jahren Einzelhaltung mit intaktem Gefieder hier an - vorausgesetzt die übrigen Haltungsbedingungen stimmten (Punch und Jonathan sind da keine "Ausnahmen" sie belegen nur die Tatsachen, deren Ausführungen hier zu weit führen würden!) Vielleicht wäre es interessant, das Verhältnis zwischen gerupfen Hennen aus stimmiger Alleinhaltung zu Hähnen aus stimmiger Alleinhaltung einmal zahlenmäßig zu erfassen aber das gehört dann nicht in dein Thema.
Es gab schon einige User hier, die anfangs über "ihren Einzelvogel" geschrieben haben. Sobald dieser Satz fällt, kommt sofort: "Du solltest aber über einen Partnervogel nachdenken." Manche treffen - begründet aus der eigenen Situation und den vorhandenen Möglichkeiten - die Entscheidung gegen einen Zweitvogel und für einen Einzelvogel. Dann schreiben sie hier nicht mehr - und das ist schade!
Dein Problem ist aus meiner Sicht im Moment eher, dass der Kakadu eingesperrt werden muss, sobald dein Mann kommt. Geht das noch lange so weiter, wird dein Kakadu auch lernen, dass du es bist, die ihn einsperrt. Und er wird schnell lernen, wann du es tust und entsprechend reagieren (auf dich und deine Versuche) - er wird anfangen, sich zu widersetzen und versuchen, dir zu entfliehen!
Anfangs hast du ihn eingesperrt, wenn er deinen Mann ins Ohr gezwickt hatte. Einige Tage später hast du ihn vlt. schon eingesperrt, wenn sich der Schlüssel in der Wohnungstür drehte. Wenn sich dein Kakadu dann widersetzt, wirst du versuchen, ihn einzusperren, wenn du die Schritte auf der Treppe hörst. Einige Tage später wirst du versuchen, ihn einzusperren, wenn das Auto vorfährt usw. usw.
Aber dein Kakadu ist einer der intelligentesten Papageien, die es gibt, sie lernen unglaublich schnell. Dein Kakadu wird (trotz zeitl. Differenz) das herannahende Auto allein vom Geräusch her mit dem Einsperren wegen der Ankunft deines Mannes in Verbindung bringen - er ist eben nicht dumm.
Eine Lösung dieses Verhaltens muss erst einmal herbeigeführt werden, bevor du in dem Partnervogel und der Außenvoliere das "Allheilmittel" suchst. Das sind beide nicht.
Trotzdem - ich möchte nicht missverstanden werden - bei uns tut es mir in der Seele weh, wenn ein Papagei (aus welchen Gründen auch immer) keinen Partner hat - wenn er zur "Einzelhaft" verurteilt ist! Ich persönlich kann es nur schwer ertragen!
Aber ich denke in deinem Fall ist das der zweite (oder dritte oder vierte ...) Schritt. Die Suche nach kostengünstigen Volierenteilen verursacht zwar Beschäftigung (böse formuliert: Aktionismus) - geht aber nicht in eine konstruktive Richtung im Hinblick auf Lösung des derzeitigen Problems.
Viele Grüße
Susanne